[ethecon email info] 10-05-18

Guten Tag,

im November letzten Jahres wurde der Internationale ethecon Black Planet Award 2009 an die Besitzer und die verantwortlichen Manager des multinationalen Chemie-Konzerns FORMOSA PLASTICS GROUP (FPG) verliehen. Jetzt wird er in Taiwan übergeben. Genauere Informationen dazu finden Sie in dieser ethecon email info unten.

Diese Aktionen kosten Geld, bitte unterstützen Sie die Finanzierung der Übergabe.

Vor Kurzem ist der Aufruf zur Nominierung von Kandidaten für die beiden Internationalen ethecon Preise 2010 verschickt worden. Noch bis zum 30. Juni können Vorschläge für die PreisträgerInnen eingereicht werden. Die Adresse und weitere Informationen zum diesjährigen Call finden Sie hier.

Mittlerweile konnten wir uns über unser 100. Fördermitglied freuen! Falls Sie gerne das 101. werden möchten, dann nichts wie los.

Mit solidarischen Grüßen
Axel Köhler-Schnura / Hubert Ostendorf
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie

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„ethecon” ist die Zusammensetzung der englischen Begriffe „ethics“ (Ethik) und „economics“ (Ökonomie). Die englische Sprache haben wir deshalb gewählt, da unsere internationale Stiftung in einer globalisierten Welt wirkt. Dies wird auch an unseren international ausgerichteten Projekten und den beiden internationalen ethecon-Preisen deutlich.
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Sie finden in dieser ethecon email info
(hier nur die Überschriften, die Artikel weiter unten):

: 1
Übergabe-Aktion
„Black Planet Award 2009“

: 2
Offener Brief an
FORMOSA PLASTICS GROUP

: 3
Dossier FPG

: 4
Busreklame gegen FPG

: 5
Blue Planet Art

: 6
Blackwater in Pakistan

: 7
ethecon stärken!
Für eine starke Stiftung von unten

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: 1
Übergabe-Aktion
„Black Planet Award 2009“

Am Mittwoch, 19. Mai 2010, wird unser „Black Planet Award 2009“ um 10.00 Uhr morgens Ortszeit im Taipei NGO House in Taipei/Taiwan an Vertreter der FORMOSA PLASTICS GROUP übergeben – wenn sie sich denn trauen, dort zu erscheinen.

Unser Schmähpreis stellt insbesondere die Besitzerfamilie Wang, den Geschäftsführer Lee Chih-tsuen und das Management der FPG an den Pranger. Sie sind in herausragender Weise verantwortlich für die Heraufbeschwörung eines „Schwarzen Planeten“, für den Ruin und die Zerstörung der Erde.

Zur Erinnerung: Die milliardenschwere FPG, gegründet 1954, ist einer der weltweit größten Produzenten des berüchtigten PVC. Dieser Stoff wird unter anderem für schwere Gesundheitsrisiken wie Krebs, Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen sowie für Fehlgeburten und Geburtsfehler verantwortlich gemacht. Darüber hinaus ist der Konzern in aller Welt für seinen skandalösen Umgang mit Umwelt- und Gesundheitsschutz bekannt.

Vor Ort wird die Übergabe-Aktion von einem Bündnis aus Sozial- und Umweltschutz-Gruppen organisiert, zu denen unter anderem die Wild at Heart Legal Defense Association, Mercy on the Earth Taiwan, das Taiwan Watch Institute, die Green Formosa Front sowie die Grüne Partei Taiwans gehören.

Taiwans Präsident, Ma Ying-jeou, ist eingeladen, den Award zu übergeben. Bei der vorherrschenden engen Zusammenarbeit zwischen der taiwanesischen Regierung und dem FORMOSA-Konzern sind wir gespannt, ob er sich dazu bereit erklärt.

Die Organisationen in Taiwan arbeiten unter sehr schwierigen Bedingungen. So wurde einer ihrer Vertreter sogar schon von einem bezahlten Schläger vor den Augen eines FPG-Managers verprügelt. Entsprechend hilft ethecon den AktivistInnen in Taiwan auch finanziell. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Bitte spenden Sie.

: 2
Offener Brief an
FORMOSA PLASTICS GROUP

Während der Übergabe-Aktion wird der Offene Brief verlesen, in dem ethecon die Verleihung des „Black Planet Award 2009“ an die FORMOSA PLASTICS GROUP begründet. Darüber hinaus appelliert ethecon an FPG, den Ruin von Mensch und Umwelt zu beenden. Den Wortlaut des Offenen Briefes können Sie hier nachlesen.

: 3
Dossier FPG

Über die Vergehen der FORMOSA PLASTICS GROUP lässt sich so einiges berichten. ethecon hat daher ein Dossier über die FPG herausgebracht, das in der deutschen, englischen und spanischen sowie einer chinesischen Fassung bei der Übergabe-Aktion in Taiwan an Vertreter der Presse und andere Interessierte verteilt wird.

Im Dossier befindet sich neben der Gründungsgeschichte der FPG vor allem eine Aufzählung ihrer zahlreichen Verstöße und Betriebsunfälle in den USA, die teilweise tödlich verlaufen sind und immer auch die Anwohner und die Umgebung geschädigt haben. Zum Download des Dossiers geht es hier.

Inzwischen haben sich in Taiwan schon wieder neue Umweltverstöße durch den FORMOSA-Konzern ereignet. Und auch dieses Mal zeigen sich die Verantwortlichen von der Strafe, die sie dafür aufgebrummt bekommen sollen, ebenso wenig beeindruckt wie von den öffentlichen Protesten, mit denen die Betroffenen reagieren. Das liegt auch an den auffallend guten Beziehungen, die zwischen der FPG und der taiwanesischen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) herrschen.

Weitere Informationen zu FORMOSA gibt es auf unserer Website unter Medieninformationen und Stiftungstagung 2009.

: 4
Busreklame gegen FPG

Vom 18. Mai bis zum 17. Juni werden in Taipei auf mehreren Linien Busse mit einer ganz besonderen „Reklame“ unterwegs sein: Neben dem Hinweis auf den Internationalen ethecon Black Planet Award 2009 wird FORMOSA PLASTICS GROUP dort wegen verschiedener Vergehen gegen Umwelt- und Gesundheitsschutz angeprangert. Schon jetzt gibt es heftigen Gegenwind. Nachdem sich die erste Busgesellschaft geweigert hat, mit dieser Anti-Werbung durch die Stadt zu fahren, muss die Frage gestellt werden, wie lange die zweite Busgesellschaft dem zu erwartenden Druck standhält. Mehr zu der Busreklame finden Sie hier.

: 5
Blue Planet Art

Unter dem Motto „Blue Planet Art“ haben am 8. und 9. Mai in Zusammenarbeit mit ethecon acht Künstlerinnen und Künstler in Buchholz (bei Fischerhude) zu einer zweitägigen Ausstellung unter freiem Himmel eingeladen. Zum Thema „Schweigen ist Gold“ haben sie ihre Positionen zu brennenden Zeitfragen entwickelt und sich mit den Auswirkungen unseres Schweigens zu den Folgen der weltweiten Ungerechtigkeit befasst. Außer der Kunst von Nicola Dormagen, Angelika Elsner, Meneta Focke, Tobias Fredecker, Cornelia Himme, Karin Kreuser, Kerstin Lingner und Susanne Wendekamm wurden eine Haiku-Installation, eine Impro-Schreibwerkstatt, eine Lesung, ein Vortrag und Musik geboten. Der Reinerlös aus dem Verkauf der Speisen und Getränke und der Tombola in Höhe von rund 600 Euro wird an ethecon gespendet. Bei der Veranstaltung, die im Rahmen der KulturLandKultur-Tage Zeven stattfand, war das Interesse an ethecon ausgesprochen lebhaft. Ein Bericht mit Fotos demnächst auf unserer Internetseite.

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an die Künstler und Veranstalter!

Sollten Sie Ideen zu einer ähnlichen Veranstaltung haben und/oder die Möglichkeit, unser Informationsmaterial an Interessierte weiterzugeben, dann setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

: 6
Blackwater in Pakistan

2008 ging der Interenationale ethecon Black Planet Award an den Inhaber Erik Prince und weitere verantwortliche Manager von XE (früher Blackwater). Die Umbenennung des US-amerikanischen Killer-Konzerns erfolgte nach einem von seinen Söldnern im Irak begangenen Massaker an größtenteils unbewaffneten Zivilisten.

Gelernt hat der Konzern daraus gar nichts. Aus Islamabad wird die Anwesenheit von 350 Blackwater-Angestellten gemeldet. Zusätzlich halten sich unzählige US-Marines und CIA-Agenten dort auf. Das besonders Perfide daran: Sie alle stellen sich als amerikanische Diplomaten vor und besitzen gefälschte Diplomatenpässe und -nummernschilder mit entsprechendem Schutz vor Strafverfolgung. Ebenso tückisch ist, dass viele der Häuser, in denen die Blackwater-Angestellten wohnen, im Namen nicht existierender NGOs (Non-Governmental Organisation = Nichtregierungsorganisation) angemietet sind.

Der pakistanische Innenminister hat die Anwesenheit von Blackwater in Pakistan immer wieder öffentlich bestritten. Die englische Originalversion dieser Meldung können Sie hier nachlesen.

: 7
ethecon stärken!
Für eine starke Stiftung von unten

Es gibt in Deutschland mehr als 17.000 Stiftungen. International erhöht sich diese Zahl um ein Vielfaches. Bei der überwiegenden Masse all dieser Stiftungen handelt es sich um Organisationen großer Konzerne oder reicher Familien, um Stiftungen der Kirchen, Parteien und Verbände, um Stiftungen von Bundes-, Landes- und anderer Regierungen. Sie alle handeln mehr oder weniger im Rahmen der herrschenden Verhältnisse, bestenfalls kümmern sie sich um die karitativ motivierte Linderung negativer Symptome. Vielfach geht es ihnen sogar erklärtermaßen um die Stabilisierung und den Erhalt des herrschenden kapitalistischen Systems. Als mächtige „Brain Trusts“ steuern und entwickeln einige dieser Stiftungen die herrschenden gesellschaftlichen Entwicklungen maßgeblich mit.

Bei ethecon hingegen handelt es sich um eine der wenigen systemkritischen, antikapitalistisch orientierten Stiftungen, die sich konsequent für Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie einsetzen. ethecon bleibt nicht bei den Symptomen stehen, sondern setzt bei den gesellschaftlichen Wurzeln an. ethecon geht davon aus, dass sich Gerechtigkeit, Frieden und intakte Umwelt nur über gesellschaftlichen Wandel herstellen lassen werden, das Profitsystem muss zu Gunsten eines Solidar-Systems weichen.

ethecon möchte als finanzstarke Stiftung den „langen Atem“ sichern, der notwendig ist, um intakte Umwelt, Frieden und soziale Gerechtigkeit durchzusetzen.

Im Januar 2004 von zwei GründungsstifterInnen mit 80.000 Euro aus der Taufe gehoben, liegt das von 13 StifterInnen zur Verfügung gestellte Stiftungsvermögen aktuell bei 619.000 Euro. Hinzu kommen die mittlerweile genau 100 Fördermitglieder, die sich in der Stiftung engagieren und mehrere hundert SpenderInnen, die die Arbeit der Stiftung mit ihren Zuwendungen fördern.

Vor dem Hintergrund, dass ethecon ausschließlich mit den Erträgen des Stiftungsvermögens – die zudem bei konsequent ethisch-ökologischer Anlage auch noch deutlich geringer ausfallen als bei traditionell-renditeorientiertem Investment – arbeiten kann, wird direkt klar: Um noch wirkungsvoller als bisher in die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen eingreifen zu können bzw. um langfristige mehr Kraft zu entwickeln, muss das Stiftungsvermögen durch weitere Zustiftungen und neue Fördermitglieder gestärkt werden.

Bitte helfen Sie uns, engagieren auch Sie sich: Spenden Sie. Werden Sie Fördermitglied (ab 60 Euro jährlich). Stiften Sie (Zustiftungen sind ab 5.000 Euro möglich). Eine Ansparzustiftung (ab 20 Euro monatlich) ist möglich. Wenn Sie ein Darlehen gewähren wollen, melden Sie sich bitte.

Wichtig: Alle hier vorgestellten Zuwendungen wirken steuersenkend und werden entsprechend bescheinigt.

Sie helfen uns auch, wenn Sie mit Interessierten eine Veranstaltung zur Vorstellung von ethecon organisieren. Gerne kommen wir bei Ihnen vorbei, auch wenn der Kreis klein ist.

Sichern Sie sich kostenlos die ausführlichen Informationen zu allen steuerwirksamen Möglichkeiten der Förderung.

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Es gibt in Deutschland ca. 20 Tsd. Stiftungen, international mehrere hunderttausend. Zumeist sind es Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen, denen es in erster Linie um Macht und Geld geht, etwa den Erhalt großer Familienvermögen bzw. die Sicherung der gegebenen politischen Verhältnisse. Es gibt auch Förderstiftungen für alle möglichen Zwecke und sehr viele karitative Stiftungen, die sich um eine Vielzahl von Umweltschutz-, Gesundheits- etc. Problemen kümmern.

ethecon ist eine der wenigen Stiftungen, die sich system-, konzern- und globalisierungskritisch für einen grundlegenden Wandel der Verhältnisse engagieren. ethecon ist eine Stiftung „von unten“, die sich vor allem in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht.

Die Stiftung hat derzeit 13 StifterInnen, weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften sind willkommen.

Spenden bitte an:

EthikBank
Konto 30 45 536
BLZ 830 944 95
Internationale Bankverbindung
BIC GENODEF1ETK
IBAN DE 58 830 944 95 000 30 45 536

Werden Sie Fördermitglied. Ab 60 Euro jährlich möglich. Formlose Mitteilung unter Angabe eines Kontos zur Abbuchung des Beitrages genügt: info@ethecon.org

Bei Interesse an einer Zustiftungen sprechen Sie am besten mit uns. Kurze Nachricht genügt.

ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie
Wilhelmshavener Str. 60
D-10551 Berlin
Fon 030 – 22 32 51 45
eMail info@ethecon.org

Oder direkt an den Vorstand:

Axel Köhler-Schnura
Schweidnitzer Str. 41
40231 Düsseldorf
Fon 0211 – 26 11 210
Fax 0211 – 26 11 220
eMail info@ethecon.de

Vorstand

Axel Köhler-Schnura/Düsseldorf
Dipl. Kfm./Träger des Preises für Zivilcourage 2000
Hubert Ostendorf/Düsseldorf
Dipl. Rel. Päd./Journalist und Galerist
Gudrun Rehmann/Detmold
Journalistin

Kuratorium

Elke von der Beeck/Wuppertal
Erwachsenenbildnerin

Uwe Friedrich/Bonn
Dipl. Ing. und Stadtplaner/Betriebsratsvorsitzender

Katharina Kniesche-Schubert/Hamburg
Bankkauffrau/Betriebsratsvorsitzende

Christiane Schnura/Düsseldorf
Dipl.Soz.Päd.

Wolfgang Teuber/Lübeck
Journalist

Karen Teuber-Genn/Norden
Dipl.Päd. und Theaterpädagogin

Lydia Will/Bergisch Gladbach
Studentin