[ethecon email info] 22.05.2012

Alarm,

ethecon wurde Ziel illegaler Angriffe. Wir vermuten, dass eventuell der TEPCO-Konzern dahinter steckt. Immerhin laufen die Vorbereitungen zu den Aktionen in Japan zur Übergabe des ethecon Black Planet Award an die Verantwortlichen dieses Konzerns auf Hochtouren.

Trotz der Ermittlungen der Kripo brauchen wir zu unserem Schutz größtmögliche Öffentlichkeit. Verbreiten Sie deshalb die Information und senden Sie uns Soli-Erklärungen. Helfen Sie bitte bei der Deckung der verursachten Schäden mit Spenden (auch mit PayPal auf unserer Webseite möglich). Und stärken Sie uns den Rücken mit Fördermitgliedschaften, Anspar-Stiftungen oder Zustiftungen.

Mehr zu sowohl den verdeckten Attacken auf ethecon als auch den TEPCO-Aktionen in Tokio in dieser ethecon email info.

Es passt in diese Bild, dass soeben der weltbekannte Aktivist zur Rettung der Wale und anderer Meeresbewohner in Frankfurt, Paul Watson, verhaftet wurde. Kritik soll offenbar mit allen Mitteln mundtot gemacht werden. Die Bandagen dabei werden offenbar immer härter. Jedoch sind illegale Methoden von Konzernen und Geheimdiensten absolut zu verurteilen. Und die öffentliche Solidarität mit den Betroffenen, auch mit Paul Watson ist dringend geboten. Auch dazu mehr in dieser ethecon email info.

In der vorherigen Ausgabe unserer ethecon email info haben wir die Erklärung des Kuratoriums zu den Massenmedien vorgestellt. Dort sind wir unter anderem kritisch auf die Rolle der BILD-Zeitung eingegangen. Jetzt soll im Juni ungefragt jeder Haushalt mit einem Exemplar dieser üblen Gazette beliefert werden. Verweigern Sie sich mit dieser Protestmail!

Viele weitere wichtige Petitionen und Informationen gibt es auf unserer Facebook-Kampagnenseite. Sollten Sie eine eigene Facebook-Seite haben, dann drücken Sie bitte auf unserer Facebook-Seite den „Gefällt mir“-Button und verleihen Sie als „Fan“ unserer Arbeit so Ihre Unterstützung. Bitte jetzt direkt.

Und noch eine Bitte: Wir brauchen ehrenamtliche Unterstützung. Vor allem bei Übersetzungs- und Internetarbeiten.

Mit solidarischen Grüßen
Axel Köhler-Schnura / Bettina Schneider
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie
www.ethecon.org / info@ethecon.org

Nicht vergessen:
Wenn Sie bei Facebook sind, dann melden Sie sich bitte auch auf unserer Facebook-Seite an. Und empfehlen Sie uns weiter!

* „ethecon“ ist die Zusammensetzung der englischen Begriffe „ethics“ (Ethik) und „economics“ (Ökonomie). Mehr zu „ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie“ am Ende dieser eMail und auf unserer Internetseite.
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Sie finden in dieser ethecon email info
(hier nur die Überschriften, die Artikel weiter unten in dieser eMail):

: 1
Einbruchserie
bei ethecon-Vorstand

: 2
Erfolg hält an –
Die 29. Stifterin

: 3
TEPCO –
Bündnispartner in Japan

: 4
BP –
Zweiter Jahrestag und HV

: 5
Paul Watson –
Umweltaktivist im Visier

: 6
Blockupy –
Repressionen in Frankfurt

: 7
Neonazis –
Aufmärsche und Widerstand

: 8
Nachruf auf den
Kabarettisten Heinrich Pachl

: 9
ethecon –
Erbschaft und Vermächtnis

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: 1
Einbruchserie
bei ethecon-Vorstand

Wie würden Sie sich fühlen, wenn irgendwelche Leute heimlich und unbemerkt bei Ihnen nachts in der Wohnung herumschleichen? Sogar, wenn Sie zuhause sind, im Bett liegen und schlafen.

Genau das ist in den letzten Monaten mehrfach bei unserem Gründungsstifter und Vorstandsmitglied Axel Köhler-Schnura geschehen. Unglaublich, aber wahr! Mindestens dreimal wurde in die Büro- und Wohnräume des bekannten Konzernkritikers eingedrungen. Das mehrfache Wechseln der Schlüsselanlage blieb erfolglos. Gezielt wurden Daten und Datenträger entwendet, die mit der politischen Arbeit in Zusammenhang stehen. Axel Köhler-Schnura und seine Familie – er hat bekanntlich drei Töchter – sind sich ihrer Privatsphäre nicht mehr sicher.

Die Kriminalpolizei ermittelt. Sie geht von „hochprofessionellen Einbrechern“ aus, da trotz Sicherheitssystemen keine Spuren hinterlassen wurden. Auch der Kripo erscheint der Zusammenhang mit der politischen Arbeit plausibel.

Durch die entwendeten Datensysteme und die Vorkehrungen an den Schließsystemen sind der Familie Köhler-Schnura bisher Schäden von etwa 15 Tsd. Euro entstanden. Hinzu kommen weitere Kosten für Sicherheitsmaßnahmen und Rechtsanwalt. Spenden bitte unter dem Stichwort „Einbrüche“.

Gemeinsam mit mehreren Organisationen haben wir am 07. Mai zu den Einbrüchen eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Wir vermuten, dass eventuell ein Zusammenhang mit unseren aktuellen Aktionen in Japan besteht (siehe auch die Informationen in dieser ethecon email info zu den Aktionen). Immerhin ist der TEPCO-Konzern berüchtigt für seine harte Linie. Eine ZDF-Sendung im März dokumentierte ausführlich, wie sogar der Premierminister in Japan von TEPCO mit hinterhältigen und verdeckten Angriffen aus dem Amt getrieben wurde (wir haben in der vorherigen Ausgabe unserer ethecon email info darüber berichtet).

In nur wenigen Tagen sind mehr als 700 Solidaritätszuschriften eingegangen. Viele Medien berichteten, darunter die taz, die junge Welt und die Neue Rheinische Zeitung. Bei Radio Dreyeckland gab es zu den Vorfällen ein ausführliches Interview mit Axel Köhler-Schnura.

Gegen solche Angriffe aus dem Dunklen besteht nur die Möglichkeit, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Bitte verbreiten Sie deshalb unsere Erklärung und unsere Informationen über Ihre eMail-Verteiler weiter. Wir freuen uns auch weiterhin über Solidaritätsbekundungen. So erhielten wir beispielsweise diese Stellungnahme von Eva Bulling-Schröter, Bundestagmitglied der LINKEN und umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„‚Einbruch ohne Spuren‘ – so etwas kennt frau oder man hier in diesem Land eigentlich nur aus dem Krimi im TV. Allerdings ist mir bekannt, dass es in Ländern mit despotischen Regierungen übliche Praxis ist … Dazu kann ich nur sagen: Kritik muss in einer Demokratie möglich sein, auch wenn sie weh tut! Wer auch immer den Auftrag für die Einbrüche gegeben hat, handelt kriminell und will einschüchtern. Jetzt ist die Solidarität der demokratischen Öffentlichkeit gefragt!“

Die verdeckten Attacken auf konzernkritische Arbeit sind keine Einzelfälle. Am schrecklichsten ist der Bombenanschlag des französischen Geheimdienstes auf die „Rainbow Warrior“ in Erinnerung, der seinerzeit auch einen Toten forderte. Aktuell laufen in der Schweiz Prozesse gegen NESTLÉ (Preisträger des Internationalen ethecon Black Planet Award 2007), weil dieser Konzern AktivistInnen mit Geheimdienstmethoden unterwandert und bespitzelt hat. Und die Prozesse in Österreich gegen Tierschützer haben gezeigt, was im Rahmen der rechtsstaatlichen Justiz alles möglich ist.

Natürlich machen wir weiter und lassen uns von solchen Angriffen nicht einschüchtern. Aber wir brauchen Schutz und Rückenstärkung, wenn wir den Konzernen die Stirn bieten. Durch Spenden (auch mit PayPal auf unserer Webseite möglich), Fördermitgliedschaften, Anspar-Stiftungen und Zustiftungen.

: 2
Erfolg hält an –
Die 29. Stifterin

Wir freuen uns sehr, dass unsere Stiftung weiter wächst. Erst in der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info haben wir uns darüber gefreut, dass wir die 27. Stifterin bei ethecon begrüßen durften. Jetzt können wir Ihnen melden, dass weitere zwei Anspar-ZustifterInnen zu uns gestoßen sind. Damit sind wir nun bereits 29 ZustifterInnen bei ethecon.

Auch die beiden neuen ZustifterInnen begrüßen wir ganz herzlich und bedanken uns für ihr Engagement und ihre Unterstützung unserer gemeinsamen Ziele!

Vielleicht sind Sie ja unsere 30. Stifterin oder unser 30. Stifter. Damit wäre unser nächstes Etappenziel erreicht. Und keine Angst – Sie brauchen kein Vermögen, um bei ethecon zuzustiften. Bereits ab 20 Euro monatlich werden Sie Anspar-ZustifterIn. Sollten Sie mehr Möglichkeiten haben, ab einem Betrag von 5.000 Euro werden Sie direkt ZustifterIn.

Wichtig für Ihre Entscheidung: Für Zustiftungen gelten sehr großzügige Steuervorteile. Alle Zustiftungen können zu sehr großen Teilen über die jährliche Steuererklärung refinanziert werden. Jeder Euro an ethecon mindert direkt die zu zahlenden Steuern. Sollten Sie Fragen dazu haben, dann melden Sie sich bitte bei uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Und: Wenn Sie sich (noch) nicht zu einer Zustiftung entscheiden können, Darlehen, Spenden und Fördermitgliedschaften helfen uns selbstverständlich auch!

Und wenn Sie zuvor erst einmal mehr Info über uns und unsere Stiftung wollen, dann bestellen Sie einfach hier die Stiftungsbroschüre „Für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Unterdrückung“. Natürlich kostenlos (Spende erbeten).

: 3
TEPCO –
Bündnispartner in Japan

Im November vergangenen Jahres haben wir in einer großen öffentlichen Veranstaltung in Berlin die Verantwortlichen für die Nuklearkatastrophe in Fukushima/Japan, die leitenden ManagerInnen und die GroßaktionärInnen des TEPCO-Konzern, mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2011 an den internationalen Pranger gestellt. Ausführliche Infos dazu finden Sie hier, das ausführliche Dossier in drei Sprachen hier.

Inzwischen ist auch längst der Offene Brief an TEPCO in das Japanische übersetzt und findet in Japan immer mehr Verbreitung. Dazu gibt es auch eine deutsche, englische und spanische Version.

Jetzt soll den „PreisträgerInnen“ die Schmäh-Trophäe zugestellt werden. Direkt in Tokio. Begleitet von großen Protesten vor Ort und internationalen Aktionen in aller Welt. Die Vorbereitungen zur Übergabe des Preises in Tokio mit zahlreichen PartnerInnen in aller Welt, vor allem natürlich in Japan, laufen auf Hochtouren.

Eines können wir bereits verraten: Es wird spannend!

Einer derjenigen, mit denen wir in Japan zusammenarbeiten werden, ist Sascha Klinger. Er arbeitet in der internationalen Abteilung am Rathaus von Miyazaki, einer mittelgroßen Stadt im Süden Japans. Als dort ein Atomkraftwerk gebaut werden sollte, ist er dagegen aktiv geworden. Er schreibt einen Blog und hat vor Ort einen Dokumentarfilm über die Katastrophe von Fukushima und ihre Bedeutung als Wendepunkt in der japanischen Geschichte zusammengestellt. Sascha wird uns mit der Dokumentation unserer Übergabe-Aktion in Tokio helfen.

Sie erinnern sich vielleicht: Im vergangenen Jahr haben wir den Internationalen ethecon Black Planet Award 2010 in London an die Verantwortlichen und die GroßaktionärInnen von BP überbracht. Die Aktionen riefen weltweite Resonanz hervor. Unser Gründungsstifter Axel Köhler-Schnura wurde im Vorfeld festgenommen, die US-amerikanische Preisträgerin des Internationalen Blue Planet Award 2006 wurde verhaftet. Die Preistrophäe landete statt bei den geschmähten BP-Verantwortlichen auf einer Polizeistation in London. Dennoch ging ein Foto um die Welt, das zwei ethecon AktivistInnen auf der BP-Aktionärsversammlung in London zeigt, wie sie den Preis überreichen und die Schmährede verlesen. Es trug zu den Schlagzeilen zum Medien-GAU für BP bei. Es ist auch gegen Ende der Dokumentation „They Fear Exposure“ („Sie scheuen den Pranger“) zu sehen.

Die beiden AktivistInnen, die in London trotz Polizei und Security den Internationalen ethecon Black Planet Award 2010 übergaben, waren Lydia und Anabel. Und sie wollen auch dieses Mal in Tokio dabei sein. Aber sie wissen noch nicht, wie sie die Reise bezahlen sollen. Beide sind Studentinnen, die sich auch ihr Studium selbst finanzieren müssen. ethecon hat leider nicht das Geld, um die Reisekosten zu tragen.

Beide versuchen zur Zeit, das Geld für den Flug nach Japan zusammen zu bekommen und sammeln dafür bei Freunden und Bekannten. Einen wesentlichen Teil haben Sie bereits zusammen, aber es fehlen noch etliche hundert Euro. Wir bitten Sie, helfen auch Sie. Bitte spenden Sie unter dem Stichwort „Anabel & Lydia“, damit sich die beiden auch in Japan erfolgreich an unserer Übergabe-Aktion beteiligen können.

Auch brauchen wir dringend TEPCO-Aktien. Um an der HV des TEPCO-Konzerns in Tokio teilzunehmen sind pro Person 100 TEPCO-Aktien vonnöten. Eine Aktie kostet etwa 2,50 Euro. Sollten Sie Aktien von TEPCO besitzen, können Sie diese auf das ethecon-Depot übertragen. Sollte das für Sie in Frage kommen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

Bitte helfen auch Sie bei den Vorbereitungen mit! Bestellen Sie das aktuelle ethecon-Flugblatt zu TEPCO. Beteiligen Sie sich an unserer Kampagne „TEPCO stoppen!“ und sammeln Sie Unterschriften dafür. Gerade aktuell haben wir eine großangelegte Mailing-Aktion gestartet.

Und vor allem: Helfen Sie mit, unsere Kampagne und die internationalen Aktionen zu TEPCO im Juni zu finanzieren. Wir brauchen Spenden.

: 4
BP –
Zweiter Jahrestag und HV

Am 20. April hat sich die Explosion der Bohrplattform Deepwater Horizon zum zweiten Mal gejährt. Elf Arbeiter wurden bei dem Unfall im April 2010 getötet. Und die größte maritime Ölkatastrophe aller Zeiten nahm ihren Lauf. Dafür erhielten die Verantwortlichen des BP-Konzerns von uns den Internationalen ethecon Black Planet Award 2010. Mehr zu der Schmähpreis-Übergabe im Rahmen der BP-Hauptversammlung 2011 konnten Sie ja schon unter Punkt :3 lesen.

Bei der diesjährigen Hauptversammlung waren wieder einige AktivistInnen dabei, die wir vom Vorjahr kennen (und die ebenfalls in der Dokumentation „They Fear Exposure“ zu sehen sind): Bryan Parras als Vertreter der Golfküsten-Delegation, Clayton Muller-Thomas vom Indigenous Environmental Network als Vertreter der kanadischen UreinwohnerInnen und die AktivistInnen vom UK Tar Sands Network. Bryan Parras (der im Vorjahr von der HV ausgeschlossen blieb) wurde bei seinem Bericht über die bleibenden finanziellen und Gesundheitsschäden bei den Bewohnern des Golfs von Mexiko vom BP-Management unterbrochen, seine Fragen blieben ebenso unbeantwortet wie diejenigen von Clayton Muller-Thomas nach BPs Teersand-Gewinnung in Kanada. Aufgrund der Vielzahl verweigerter Antworten, „starben“ mehrere „vom Klimawandel getötete“ UK Tar Sands-AktivistInnen lautstark und wurden daraufhin aus dem Saal getragen.

Es zeigt sich immer deutlicher, dass BP die Katastrophe im April 2010 hätte verhindern können, wenn der Konzern bloß aus vorherigen Beinahe-Katastrophen gelernt hätte. Was sich außerdem immer deutlicher zeigt, sind die bleibenden Umweltschäden, wie beispielsweise das verstärkte und anhaltende Delfinsterben und das Absterben der Tiefseekorallen.

Aktuell wird der BP-Konzern nicht nur für bereits begangene Umweltverschutzungen und gebrochene Versprechen kritisiert, sondern auch für sein dreistes Greenwashing im Rahmen der Olympischen Spiele in London, bei denen der Konzern – Zynismus pur! – Nachhaltigkeitspartner ist! ethecon befürwortet alle Aktionen, die BPs Greenwashing – in Form seines Sponsorings kultureller und sportlicher Veranstaltungen – anprangern. Ein schönes Beispiel zeigt diese einfallsreiche Aktion der Reclaim Shakespeare Company unter dem Motto „BP or not BP?“.

: 5
Paul Watson –
Umweltaktivist im Visier

Der Umweltaktivist und Kapitän Paul Watson ist Mitte Mai bei seiner Einreise nach Deutschland am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Paul Watson ist Gründer der internationalen Non-Profit-Organisation Sea Shepherd, die auch einen deutschen Zweig hat.

Die Verhaftung erfolgte aufgrund eines Ende Oktober 2011 in Costa Rica erlassenen Haftbefehls, der sich auf Ereignisse im Jahr 2002 bezieht. Die costaricanischen Behörden beschuldigen Watson, sich im Rahmen der Dreharbeiten zu dem Film Sharkwater – Wenn Haie sterben der „Behinderung der Schifffahrt“ schuldig gemacht zu haben. Der vielfach ausgezeichnete Film Sharkwater dokumentiert die brutale Jagd auf Haie sowie das Shark Finning, bei dem den lebenden Tieren die Flossen abgeschnitten werden, bevor sie ins Meer zurückgeworfen werden, wo sie qualvoll verenden. Watsons Versuch, durch den Einsatz einer Wasserkanone das Finning der Haie zu verhindern, wird ihm von Costa Rica seitdem vorgeworfen.

Bereits im März 2012 hat Interpol allen 190 Mitgliedstaaten schriftlich mitgeteilt, dass für Paul Watson kein Festnahme-Ersuchen herausgegeben werde, da die Grundlagen dafür nicht gegeben seien. Interpol hat nach der Prüfung des Sachverhalts sogar empfohlen, Watson NICHT festzunehmen, da politische Motive für die Beantragung des Haftbefehls nicht ausgeschlossen werden könnten.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle mit Hochseerecht befassten Instanzen in Paul Watson eher einen Verbündeten sehen. Sea Shepard handelt völlig legitim auf der Basis internationalen Rechts und verhilft diesem zur Durchsetzung außerhalb der Drei-Meilen-Zonen, die von niemandem überwacht werden und entsprechend von allen möglichen Kräften – z.B. den an Profiten interessierten Delikatessen-Jägern (Haifischflossen-Suppen etc.) – als rechtsfreier Raum missbraucht werden.

Gerade seine Erfolge bei der ständigen Auseinandersetzung mit illegalen Walfängern haben Paul Watson zur Zielscheibe gemacht. Um ihn und seinesgleichen zu diskreditieren wurde im Rahmen der Green-Scare-Kampagne vom FBI der Ausdruck „Öko-Terroristen“ geprägt. Öko-Terroristen seien nach Al Qaida die größte Bedrohung der Sicherheit. Dieser Video-Ausschnitt zeigt, dass Watson mit dieser Bezeichnung allerdings recht gelassen umgeht.

Auf öffentlichen Druck hin ist Paul Watson gegen eine Kaution von 250.000 Euro (die dank internationaler Solidarität aufgebracht werden konnte) mittlerweile freigelassen worden. Allerdings hat die Justiz in Costa Rica jetzt drei Monate, um ihr Auslieferungsgesuch zu begründen. In dieser Zeit darf Watson Deutschland nicht verlassen. Bitte appellieren Sie für seine bedingungslose Freilassung und gegen seine Auslieferung. Wir haben die Petition schon unterschrieben.

Am morgigen Mittwoch, 23. Mai, ist dann ab 10.00 Uhr unter dem Motto „S.O.S. – Save Our Skipper“ an der Berliner Siegessäule eine Veranstaltung gemeinsam mit Paul Watson geplant. Anlass ist der Staatsbesuch der costaricanischen Präsidentin Laura Chinchilla, die im Schloss Bellevue mit militärischen Ehren empfangen wird. (Die ursprünglich direkt vor Bellevue geplante Demonstration wurde von der Polizei nicht erlaubt. Präsidentin Chinchilla wird auf ihrem Weg dahin allerdings an der Siegessäule vorbei kommen.) Weltweit sind anlässlich ihres Besuchs Aktionen vor deutschen Auslandsvertretungen geplant, mit denen die Solidarität mit dem Umweltaktivisten gezeigt werden soll. Nehmen Sie teil!

: 6
Blockupy –
Repressionen in Frankfurt

Die Stadt Frankfurt hat alles getan (übrigens ohne jeden Widerstand der grünen Ratsfraktion), um die Protestveranstaltungen von Blockupy zu verhindern. Dabei hat sie in erschütternder Weise das Versammlungsrecht ausgehöhlt und in übelster Form die DemonstrantInnen als Terroristen und Gewalttäter diffamiert. Sie ließ das Frankfurter Occupy-Camp räumen, in dem Demonstranten seit acht Monaten vor der Europäischen Zentralbank ausgeharrt hatten.

Grundsätzlich hat die Stadt Frankfurt sämtliche Aktionen auf dem Stadtgebiet verboten – vom Konzert bis zur Kundgebung. Die von den OrganisatorInnen der Proteste angerufene Justiz hat das jedoch anders gesehen und differenziert: Während die flächendeckenden Blockaden und die meisten Veranstaltungen – darunter auch das Soli-Konzert mit Konstantin Wecker – verboten blieben, wurden einzelne Demonstrationen und Aktivitäten erlaubt. Außerdem wurden die massenhaften undifferenzierten Aufenthaltsverbote gekippt, mit denen DemonstrantInnen, die bei Protesten im März vorübergehend festgenommen worden waren, der Zutritt zur Frankfurter Innenstadt vier Tage lang untersagt bleiben sollte.

Der Versuch der Stadt Frankfurt, mit dem Verweis auf angeblich befürchtete Gewalttaten alle Demonstrationen und Aktionen pauschal zu verbieten, ist ein Verstoß gegen das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und somit ein Angriff auf die Demokratie und eine Provokation des Blockupy-Bündnisses gewesen, das durchweg zu friedlichen Aktionen aufgerufen hatte. Das Verbot und die Vielzahl der entsandten Polizisten sollten offensichtlich von der Teilnahme an Blockupy abschrecken.

Eine, die trotz allem dabei war, ist die unter Punkt :3 vorgestellte ethecon-Aktivistin Anabel. Hier ihr Bericht von den vergangenen Tagen in Frankfurt.

: 7
Neonazis –
Aufmärsche und Widerstand

Auch wenn sie ihr Aussehen, ihr Auftreten und ihre Aktionsformen hin und wieder ändern – das Gedankengut der Neonazis bleibt immer dasselbe. Seit neuestem benutzen sie sogar linke Symbole. Dass das Internet ein wahrer Tummelplatz für sie ist, ist hingegen nichts Neues. Aber auch dort werden neue Wege gesucht, um Aufmerksamkeit zu erregen. So werden beispielsweise Flashmobs in Form von Fackelzügen mit Gesichtsmasken gefilmt, professionell aufbereitet und ins Netz gestellt. Ähnlichkeiten mit den Anonymous-Masken und linken Aktionsformen sind offensichtlich gewollt. Wie auch immer sich die Nazis aufführen, wichtig ist, ihnen Einhalt zu gebieten.

ethecon fordert ganz klar „Nazis verbieten!“ Viele Mitglieder und StifterInnen von ethecon sind aktiv im antifaschistischen Widerstand, ebenso das Kuratorium und der Vorstand. AktivistInnen von ethecon sind bei antifaschistischen Demonstrationen und Aktionen dabei. Egal ob in Dresden, Lübeck und Bielefeld, Dortmund oder Detmold und Hof.

Wer an solchen Aktionen und Demonstrationen gegen rechts teilnimmt kann unser Flugblatt zum Thema Nazis verteilen. Das kann bei uns kostenlos bestellt werden. Bitte die gewünschte Anzahl angeben.

: 8
Nachruf auf den
Kabarettisten Heinrich Pachl

Der Kabarettist Heinrich Pachl ist tot. Er starb Ende April im Alter von 68 an Krebs. Damit ist eine wirkungsmächtige politische Stimme für immer verstummt. Leider kam sein geplantes Engagement bei ethecon nicht mehr zustande.

Die Waffe von Heinrich Pachl war die Sprache. Eine Sprache, die komplizierte Zusammenhänge nicht nur auf den Punkt brachte, sondern dies mit Witz und Ironie tat. Mit beißendem Humor sprach er gegen Konzerne, Nazis und alle anderen Feinde von Freiheit und Fortschritt. Wer Heinrich Pachl zuhörte, dem blieb nicht selten das Lachen im Hals stecken.

Heinrich Pachl war ein Spitzenkünstler des politischen Humors, der stets Partei ergriff. Für die Unterdrückten und Ausgebeuteten, für den Frieden und die Umwelt. Einige seiner Aktionen beschreibt ethecon-Vorstand Axel Köhler-Schnura in seinem weithin verbreiteten Nachruf.

Mittlerweile ist Heinrich Pachl unter großer Anteilnahme im Beisein von rund 1.500 Gästen beigesetzt worden. Er wird uns fehlen.

: 9
ethecon –
Erbschaft und Vermächtnis

Niemand redet wirklich gerne über den Tod. Viele möchten sich darüber auch keine Gedanken machen. Dabei fragt sich manch einer im Laufe seines Älterwerdens, was er der Welt eigentlich hinterlässt.

Eine gute Möglichkeit, über den eigenen Tod hinaus zu wirken, gibt der Umgang mit dem eigenen Vermächtnis. Wenn Sie dieses ganz oder teilweise einer Organisation hinterlassen, die Ihre Ziele vertritt, stellen Sie sicher, dass auch weiterhin für Ihre Ziele gekämpft wird. Bei einer gemeinnützigen Organisation oder Stiftung wie ethecon entfällt sogar die Erbschaftssteuer. Doch gerade bei einem so sensiblen Thema stellen sich viele Fragen, bevor eine solche Entscheidung gefällt werden kann.

Als Hilfestellung bieten wir daher eine Broschüre mit vielen nützlichen Tipps rund um das Thema Erbschaft und Vermächtnis an, die Sie entweder in unserem Download-Bereich herunterladen oder bei uns kostenlos bestellen können. (Für eine kleine Spende zur Deckung der Unkosten sind wir natürlich dankbar.)
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Es gibt in Deutschland ca. 20 Tsd. Stiftungen, international mehrere hunderttausend. Zumeist sind es Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen, denen es in erster Linie um Macht und Geld geht, etwa den Erhalt großer Familienvermögen bzw. die Sicherung der gegebenen politischen Verhältnisse. Es gibt auch Förderstiftungen für alle möglichen Zwecke und sehr viele karitative Stiftungen, die sich um eine Vielzahl von Umweltschutz-, Gesundheits- etc. Problemen kümmern.

ethecon ist eine der wenigen Stiftungen, die sich system-, konzern- und globalisierungskritisch für einen grundlegenden Wandel der Verhältnisse engagieren. ethecon ist eine Stiftung „von unten“, die sich vor allem in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht.

Die Stiftung hat derzeit 16 StifterInnen, weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften sind willkommen.

Spenden bitte an:

EthikBank
Konto 30 45 536
BLZ 830 944 95
Internationale Bankverbindung
BIC GENODEF1ETK
IBAN DE 58 830 944 95 000 30 45 536

Werden Sie Fördermitglied. Ab 60 Euro jährlich möglich. Formlose Mitteilung unter Angabe eines Kontos zur Abbuchung des Beitrages genügt: mailto:info@ethecon.org.

Bei Interesse an einer Zustiftungen sprechen Sie am besten mit uns. Kurze Nachricht genügt.

Online spenden können Sie hier. Fördermitglied (ab 60 Euro jährlich) werden Sie hier. Zustiften (ab 5.000 Euro) können Sie hier. Eine Ansparzustiftung (ab 20 Euro monatlich) zeichnen Sie hier.

ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie
Ahrenshooper Str. 73
D-13051 Berlin
Fon 030 – 22 32 51 45
eMail mailto:info@ethecon.org
Internet https://www.ethecon.org/

Oder direkt an den Vorstand:
Axel Köhler-Schnura
Schweidnitzer Str. 41
40231 Düsseldorf
Fon 0211 – 26 11 210
Fax 0211 – 26 11 220
eMail mailto:aks@ethecon.org

Vorstand

Axel Köhler-Schnura/Düsseldorf
Dipl. Kfm./Träger des Preises für Zivilcourage 2000

Uwe Friedrich/Bonn
Dipl. Ing. und Stadtplaner/Betriebsrat

Gudrun Rehmann/Detmold
Journalistin

Kuratorium

Elke von der Beeck/Wuppertal
Erwachsenenbildnerin

Katharina Kniesche-Schubert/Hamburg
Bankkauffrau/Betriebsratsvorsitzende

Friedhelm Meyer/Düsseldorf
ehem. Pfarrer

Christiane Schnura/Düsseldorf
Dipl.Soz.Päd.

Wolfgang Teuber/Lübeck
Journalist

Karen Teuber-Genn/Lübeck
Dipl.Päd. und Theaterpädagogin

Lydia Will/Köln
Studentin