[ethecon email info] 27.09.2013

Guten Tag,

wir wurden in den letzten Wochen schon oft angefragt: Wann ist es soweit? Hier endlich die aktuelle ethecon email info mit allen Infos zur lang erwarteten ethecon Tagung 2013 mit Verleihung der beiden Internationalen ethecon Awards 2013.

Und mit SuperBonus: Am gleichen Abend gibt es ein ethecon Konzert 2013. Auch dazu die Infos in dieser ethecon email info.

ACHTUNG: In den vergangenen Jahren waren die Tagungen stets komplett ausgebucht. Der Andrang ist groß. Tagung und Konzert müssen getrennt angemeldet werden. Sofortige verbindliche Anmeldung zu Tagung und Konzert empfiehlt sich.

WICHTIG: Wir bevorzugen bei Tagung und Konzert ethecon Fördermitglieder. So haben sie klare Vorteile bei Tagungsplätzen und Konzert-Tickets. Ein Grund mehr, Fördermitglied zu werden.

Die aktuelle Petition, auf die wir aufmerksam machen wollen, richtet sich – passend zur Schmähpreisvergabe – gegen die DEUTSCHE BANK. Die gefährdet nämlich die letzten frei lebenden Tiger in Indien, indem sie dem Minenbetreiber COAL INDIA bei der Finanzierung riesiger Kohleminen hilft, für die über eine Million Hektar Wald gefällt werden sollen, die unmittelbar an mehrere Schutzgebiete angrenzen. Protestieren Sie dagegen!

Am Samstag, 28. September, gibt es einen bundesweiten Aktionstag unter dem Motto: „Keine Profite mit der Miete!“ Mehr dazu in dieser ethecon email info.

Viele weitere wichtige Informationen und Petitionen gibt es auf unserer Facebook-Kampagnenseite. Sollten Sie eine eigene Facebook-Seite haben, dann drücken Sie bitte unbedingt auf unserer Facebook-Seite den „Gefällt mir“-Button und verleihen Sie als „Fan“ unserer Arbeit so Ihre Unterstützung.

Und noch etwas: Gegen die Macht der Konzerne bauen wir auf die Solidarität der Menschen. Wir sind eine kleine Stiftung und brauchen Unterstützung und Rückenstärkung, wenn wir den Konzernen die Stirn bieten. Unsere Stiftung lebt nicht von den Ultrareichen, sondern von vielen kleinen Zustiftungen und Spenden. Vielleicht kommt auch für Sie eine Anspar-Zustiftung oder einer Zustiftung in Frage. Eine Anspar-Zustiftung ist ab 20 Euro monatlich möglich, eine Zustiftung erfordert einen Mindestbetrag von 5 Tsd. Euro.

Spenden können Sie unter dem Stichwort „Tagung“ bequem hier oder auf unserer Webseite mit PayPal. Das Spendenkonto für Ihre eigene Überweisung lautet

EthikBank

Konto 30 45 536
BLZ 830 944 95

Internationale Bankverbindung
BIC GENODEF1ETK
IBAN DE 58 830 944 95 000 30 45 536

Mit solidarischen Grüßen
Axel Köhler-Schnura / Bettina Schneider
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie
www.ethecon.org / info@ethecon.org

Nicht vergessen:
Wenn Sie bei Facebook sind, dann melden Sie sich bitte auch auf unserer Facebook-Seite an. Und empfehlen Sie uns weiter!

* „ethecon“ ist die Zusammensetzung der englischen Begriffe „ethics“ (Ethik) und „economics“ (Ökonomie). Mehr zu „ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie“ am Ende dieser eMail und auf unserer Internetseite.
_____________

Sie finden in dieser ethecon email info
(hier nur die Überschriften, die Artikel weiter unten in dieser eMail):

: 1
Blue Planet Award 2013
für Esther Bejarano

: 2
Black Planet Award 2013
für Anshu Jain, Jürgen Fitschen und weitere
Verantwortliche der DEUTSCHEN BANK

: 3
Lesung und Konzert
Esther Bejarano und Microphone Mafia

: 4
Diane Wilson –
Urteil wegen Guantánamo-Protest

: 5
Von Fukushima nach Olympia –
Skandal ohne Ende

: 6
Miami 5 –
Aktionen zum 15. Jahrestag

: 7
Obdachlosen-Fußball –
Homeless World Cup in Polen

: 8
PPP beenden –
Hamburg macht den Anfang

: 9
Bundesweiter Aktionstag 28.9.
„Keine Profite mit der Miete!“

_______________

: 1
Blue Planet Award 2013
für Esther Bejarano

In diesem Jahr geht der Internationale ethecon Blue Planet Award an die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano. Sie ist eine der letzten bekannten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz, das aus Häftlingen des Vernichtungslagers gebildet wurde. Die Zeitzeugin erhält die Auszeichnung für ihren jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz für Frieden und gegen Antisemitismus, Rassismus und Faschismus.

Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Auschwitzkomitees, Ehrenvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und Trägerin verschiedener Auszeichnungen, darunter des Großen Bundesverdienstkreuzes. Gemeinsam mit ihrer Tochter Edna und ihrem Sohn Joram gründete sie die Gruppe Coincidence, die seit Jahrzehnten mit jüdischen und antifaschistischen Liedern auftritt.

Seit 2009 tritt sie – trotz ihres hohen Alters – gemeinsam mit den Rappern von der Microphone Mafia auf und begeistert landauf-landab auch die Jugend. Bekannt ist das Album „Per La Vita“ („Für das Leben“), das dabei entstand.

In dieser Woche erschienen ist ihr Buch „Erinnerungen. Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts“ (die Herausgeberin ist Antonella Romeo).

Esther Bejarano wird den Internationalen ethecon Blue Planet Award 2013 bei unserer Tagung persönlich in Empfang nehmen.

Wir laden ein zur Preisverleihung, die im Rahmen der ethecon Tagung 2013 stattfindet:

Samstag, 16. November, 14 Uhr bis 18 Uhr
Pfefferberg, Haus 13 (Großer Saal)
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin

Achtung: Die Tagung ist kostenlos, aber anmeldepflichtig. Einlass streng nach Eingang der Anmeldung.
ACHTUNG: ethecon Fördermitglieder werden bei der Platzvergabe bevorzugt (ein Grund mehr, ethecon Fördermitglied zu werden).

Bitte entscheiden Sie bei Ihrer Anmeldung, ob Sie kostenfrei teilnehmen oder einen Tagungsbeitrag von 20 Euro bzw. einen Soli-Betrag (mind. 50 Euro) zu Tagung und Verleihung der beiden Preise leisten. Wir sind eine kleine Stiftung „von unten“, wir sind dringend auf Unterstützung und Förderung angewiesen.

Der Saal fasst etwa 200 Gäste. Er war in den Vorjahren stets ausgebucht. Schon jetzt sind die ersten Gäste registriert. Deshalb jetzt direkt anmelden.

Für die verbindliche Anmeldung benötigen wir den vollständigen Namen, die Anschriften aller angemeldeten TeilnehmerInnen sowie die Angabe zum Teilnahmebeitrag (kostenfrei/ Tagungsbeitrag 20 Euro/Soli-Beitrag ab 50 Euro).

WICHTIG: Bitte geben Sie bei der Buchung der Tagung die Anschriften aller TeilnehmerInnen, die gewünschten Teilnahme (kostenfrei, Tagungsbeitrag 20 Euro, Soli-Beitrag mit Betrag ab 50 Euro) und Ihre Bankverbindung für die Lastschrift an.

Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. Fördermitglieder werden bevorzugt. Eine Fördermitgliedschaft ist bereits ab 5 Euro im Monat möglich (für StudentInnen und andere NiedrigverdienerInnen auch darunter). Fördermitglied können Sie rasch noch hier werden.

Achtung: Jugendmitgliedschaft ab 20 Euro jährlich.

Spenden erbeten – auch wenn Sie nicht teilnehmen – unter dem Stichwort „Tagung“ bequem hier oder auf unserer Webseite mit PayPal. Das Spendenkonto für Ihre eigene Überweisung finden Sie oben im Einleitungstext.

: 2
Black Planet Award 2013
für Anshu Jain, Jürgen Fitschen und die
Großaktionäre der DEUTSCHEN BANK

Der Internationale ethecon Black Planet Award 2013 geht an die beiden Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie an die Großaktionäre des Finanzkonzerns DEUTSCHE BANK.

Die genannten Manager und Großaktionäre leiten das nach Bilanzsumme (2.2 Billionen (!!) Euro) und Mitarbeiterzahl (98.000) größte deutsche Finanzinstitut. Mit einem Marktanteil von 21 Prozent gilt es als größter Devisenhändler der Welt. Von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich wurde die DEUTSCHE BANK in einer 2011 veröffentlichten Studie als das <a href="http://www.newscientist.com/article/mg21228354.500-revealed–the-capitalist-network-that-runs-the-world.html

  • .Ukkxc1N0ayE” target=”_blank”>zwölfteinflussreiche Unternehmen der Weltwirtschaft bezeichnet.

Der Konzern hat eine unsägliche Vergangenheit, die sich mit der Finanzierung der beiden Weltkriege und der Allianz mit dem Hitlerfaschismus verbindet. Die Bank wurde wegen ihrer Kriegsverbrechen nach 1945 zerschlagen, was allerdings ihren Wiederaufstieg im Kalten Krieg nicht verhinderte.

Auch heute ist der Konzern in ständig in neue Skandale verwickelt: wegen seines Festhaltens an Nahrungsmittelspekulation, wegen der Manipulation der Referenzzinssätze LIBOR und EURIBOR sowie wegen der Finanzierung bzw. Ermöglichung von Steuerbetrug und Korruption durch Offshore-Leaks, Landgrabbing, Umweltzerstörung, Atomkraft und Waffenhandel.

Wir laden ein zur Preisverleihung, die im Rahmen der ethecon Tagung 2013 stattfindet:

Samstag, 16. November, 14 Uhr bis 18 Uhr
Pfefferberg, Haus 13 (Großer Saal)
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin

Achtung: Die Tagung ist kostenlos, aber anmeldepflichtig. Einlass streng nach Eingang der Anmeldung. ethecon Fördermitglieder werden bevorzugt (ein Grund mehr, ethecon Fördermitglied zu werden).

Die geschmähten Manager und GroßaktionärInnen der DEUTSCHEN BANK werden den Preis im Rahmen öffentlicher Aktionen in Zusammenarbeit mit internationalen sozialen Bewegungen zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt bekommen.

Bitte entscheiden Sie bei Ihrer Anmeldung, ob Sie kostenfrei teilnehmen oder einen Tagungsbeitrag von 20 Euro bzw. einen Soli-Betrag (mind. 50 Euro) zu Tagung und Verleihung der beiden Preise leisten. Wir sind eine kleine Stiftung „von unten“, wir sind dringend auf Unterstützung und Förderung angewiesen.

Der Saal fasst etwa 200 Gäste. Er war in den Vorjahren stets ausgebucht. Schon jetzt sind die ersten Gäste registriert. Deshalb jetzt direkt anmelden.

Für die verbindliche Anmeldung benötigen wir den vollständigen Namen, die Anschriften aller angemeldeten TeilnehmerInnen sowie die Angabe zum Teilnahmebeitrag (kostenfrei/ Tagungsbeitrag 20 Euro/Soli-Beitrag ab 50 Euro).

WICHTIG: Bitte geben Sie bei der Buchung der Tagung die Anschriften aller TeilnehmerInnen, die gewünschten Teilnahme (kostenfrei, Tagungsbeitrag 20 Euro, Soli-Beitrag mit Betrag ab 50 Euro) und Ihre Bankverbindung für die Lastschrift an.

Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. Fördermitglieder werden bevorzugt. Eine Fördermitgliedschaft ist bereits ab 5 Euro im Monat möglich (für StudentInnen und andere NiedrigverdienerInnen auch darunter). Fördermitglied können Sie rasch noch hier werden.

Achtung: Jugendmitgliedschaft ab 20 Euro jährlich.

Spenden erbeten – auch wenn Sie nicht teilnehmen – unter dem Stichwort „Tagung“ bequem hier oder auf unserer Webseite mit PayPal. Das Spendenkonto für Ihre eigene Überweisung finden Sie oben im Einleitungstext.

: 3
Lesung und Konzert
Esther Bejarano und Microphone Mafia

In diesem Jahr gibt es einen SuperBonus. Zwei Stunden nach der ethecon Tagung 2013 mit Verleihung der beiden Internationalen ethecon Awards 2013 beginnt um 20.00 Uhr eine Lesung mit Konzert unserer Preisträgerin Esther Bejarano zusammen mit der Microphone Mafia. Gemeinsam treten diese schon seit einigen Jahren auf, in einer ungewöhnlichen Mischung, aber vereint im Rap gegen Rechts.

Im Vorprogramm tritt Kern auf, der vor zwei Jahren schon einmal im Rahmen unserer ethecon Tagung einige Rap-Songs aufführte, die auch diejenigen begeisterten, denen HipHop normalerweise nicht so gut gefällt. Das liegt unter anderem auch an seinen anspruchsvollen Texten. Ein aktuelles Beispiel dafür kann hier angesehen und angehört werden. Über sein Engagement für ethecon haben wir bereits in einer früheren Ausgabe unserer ethecon email info berichtet.

Samstag, 16. November, 20 Uhr
Pfefferberg, Haus 13 (Großer Saal)
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin

Achtung: Die Abendveranstaltung ist unabhängig von der Teilnahme an der Tagung und zudem kostenpflichtig. Der Eintritt beträgt 10 Euro pro Karte, ermäßigt 7 Euro. Als Finanzierungshilfe für diese Veranstaltung gibt es auch die Möglichkeit, Soli-Tickets in Höhe von 20 Euros zu erwerben oder Super-Soli-Tickets in frei verfügbarer Höhe ab 50 Euro.

Für ethecon Fördermitglieder ist der Eintritt frei – ein Grund mehr, ethecon Fördermitglied zu werden.

WICHTIG: Bitte geben Sie bei der Buchung des Konzerts die Anschriften aller TeilnehmerInnen, die gewünschten Tickets und Ihre Bankverbindung für die Lastschrift an.

Spenden erbeten – auch wenn Sie nicht teilnehmen – unter dem Stichwort „Konzert“ bequem hier oder auf unserer Webseite mit PayPal. Das Spendenkonto für Ihre eigene Überweisung finden Sie oben im Einleitungstext.

: 4
Diane Wilson –
Urteil wegen Guantánamo-Protest

In der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info haben wir über die spektakuläre Aktion berichtet, mit der die US-amerikanische Umwelt- und Politaktivistin und Blue Planet Preisträgerin Diane Wilson Aufmerksamkeit erregt hat. Ende Juni ist die Mitbegründerin der Organisation „Code Pink – Women for Peace“ nach 57 Tagen Hungerstreik über den Zaun des Weißen Hauses geklettert, um von Präsident Obama die Schließung des Gefangenenlagers in Guantánamo und das Ende US-amerikanischer Folter zu fordern.

Mit dieser Aktion des zivilen Ungehorsams hat Diane am 26. Juni, dem Internationalen Tag zur Unterstützung der Folteropfer, die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein Wahlversprechen Barack Obamas gelenkt, das dieser immer noch nicht eingelöst hat: Guatánamo innerhalb eines Jahres nach Amtsantritt zu schließen und damit die unhaltbaren Zustände vor Ort zu beenden. Seit 2002 werden dort Gefangene im „Kampf gegen den Terror“ als „feindliche Kombattanten“ ohne Anklage oder ordentliches Gerichtsverfahren festgehalten. Diese Internierung verstößt sowohl gegen die Genfer Konventionen als auch gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten. Etliche Häftlinge sind mittlerweile als „ungefährlich“ eingestuft, aber trotzdem noch nicht freigelassen worden. Auch die Haftbedingungen selbst verstoßen gegen die Menschenrechte. Einige Gefangene werden in ständiger Isolationshaft gehalten. Die praktizierten Foltermethoden reichen von Schlafentzug bis „Waterboarding“, einer „Verhörmethode“, bei der beim Gefolterten das Gefühl erzeugt wird, er würde ertrinken. Seit April befinden sich viele der Gefangenen aus Protest im Hungerstreik.

Als Diane, wie ein Guantánamo-Häftling in einen orange-farbenen Overall gekleidet, im Anschluss an eine gemeinsame Protestaktion von Code Pink, Amnesty International und anderen Organisationen über den Zaun von Obamas Amtssitz stieg, wurde sie umgehend vom Secret Service festgenommen. Am folgenden Tag ist sie freigelassen worden und hat ihren eigenen Hungerstreik beendet. Am 23. Juli musste sie wegen „unerlaubten Betretens“ vor Gericht erscheinen. Am 5. und 6. September fand der Prozess gegen Diane statt. Mit Vorbereitung renommierter Anwälte der US-Bürgerrechtsbewegung hat sie sich selbst verteidigt. Ihr drohten maximal sechs Monate Haft. Die Jury befand sie zwar für schuldig, verurteilte sie jedoch „nur“ zu einem Jahr auf Bewährung und einer Strafe in Höhe von 250 Dollar.

Diane selbst ist von der relativen Milde des Urteils überrascht gewesen. Schließlich musste sie bereits einmal ins Gefängnis, als sie einen Turm der Chemiefabrik Dow/Union Carbide in Texas bestieg, um gegen die Behandlung der indischen Bhopal-Opfer durch diesen Konzern zu protestieren. Offensichtlich sind für das US-amerikanische Rechtssystem Großkonzerne wichtiger als die eigene Regierung beziehungsweise das Weiße Haus.

Vor ihrem in Washington DC stattfindenden Prozess nahm Diane an der Kongressanhörung von John Kerry teil, wo sie gemeinsam mit anderen Codepink-Vertreterinnen gegen dessen Angriffspläne auf Syrien demonstriert hat. (Ein Paar der roten Hände im Hintergrund dieser Aufnahme ist ihres.) Ihr Aktivismus ist und bleibt ungebrochen!

Wir stehen fest an der Seite unserer ethecon Blue Planet Award Preisträgerin – Soli-Grüße können Sie ihr hier übermitteln.

: 5
Von Fukushima nach Olympia –
Skandal ohne Ende

Mittlerweile sind zweieinhalb Jahre vergangen, seitdem das Erdbeben und der Tsunami im Nordosten Japans im März 2011 den Super-GAU im Atomkraftwerk von Fukushima auslösten. Für den verantwortungslosen Umgang mit der Sicherheit der AnwohnerInnen und der Umwelt sowohl vor als auch nach der Katastrophe haben die Manager und die Großaktionäre des Betreiberkonzerns TEPCO bekanntermaßen den Internationalen ethecon Black Planet Award 2011 von uns erhalten.

In der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info haben wir über die Lecks in den Kühlwassertanks berichtet, deren verstrahlte Wassermassen für massive Probleme sorgen. Mittlerweile hat die japanische Regierung die komplette Stilllegung des havarierten Atomkraftwerks angeordnet. Damit werden auch die letzten beiden Reaktorblöcke endgültig abgeschaltet. Zur Überprüfung sind nach der Entdeckung der Lecks im AKW Fukushima auch die beiden einzigen Atomreaktoren, die in Japan momentan Strom liefern, wieder vom Netz genommen worden. Somit ist Japan voraussichtlich bis Jahresende atomstromfrei.

In seinem Artikel „Atomare Dauerkatastrophe erreicht ,Alarmstufe 3’“ stellt der Wissenschaftsjournalist Winfried Wessoleck fest: „Anstatt in Japan, dem Land mit dem doppelten Atomfolgen-Trauma, den gesellschaftlichen Entwicklungspfad in eine nicht-atomare, sozial-ökologische Zivilisation und Reproduktionsweise unverzüglich zu öffnen, blockiert und verhindert die amtierende Regierung Abe diese große, überlebensnotwendige technologiepolitische Transformation.“

Denn eine Abkehr von der Atomkraft kommt für die japanische Regierung unter Premierminister Abe offensichtlich nicht in Frage. Stattdessen soll gefrorene Erde das im AKW Fukushima austretende Wasser eindämmen. Aus Sicht der Regierung ist die Situation vor Ort damit in den Griff zu bekommen – rechtzeitig bis 2020. Denn dann lautet der Plan: Olympia soll Fukushima überstrahlen. Ein Stück weit ist die Rechnung bereits aufgegangen. Den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele hat Tokio erhalten, obwohl es nur 250 km vom AKW Fukushima entfernt liegt, wo selbst nach Kommentaren von TEPCO-Mitarbeitern, die sonst immer gerne alles verharmlost haben, die Lage nicht unter Kontrolle ist. Abe behauptet das genaue Gegenteil und erklärt vollmundig und jenseits jeglicher Realität: „Es hat und wird nie eine Gefahr für Tokio bestehen.“ Bis zum nächsten großen Erdbeben, das der AKW-Ruine in Fukushima den Rest geben könnte.

UNSERE INSTÄNDIGE BITTE:
In der Region Fukushima werden Millionen Menschen unter den Augen der Weltöffentlichkeit ohne Hilfe und ohne Evakuierung der Verstrahlung überlassen. Darunter Hunderttausende Kinder. Wir dürfen diese Menschen nicht alleine lassen. Die Menschen vor Ort haben mit Spenden aus aller Welt eine eigene Klinik aufgebaut, um die verstrahlten Kinder behandeln zu können. Bitte helfen auch Sie.

Spenden sind dringend erbeten unter dem Stichwort „Fukushima“ bequem hier oder auf unserer Webseite mit PayPal. Das Spendenkonto für Ihre eigene Überweisung finden Sie oben im Einleitungstext.

Vorankündigung: Von Anfang November bis Anfang Dezember wird der japanische Anti-Atomkraft-Aktivist Kazuhiko Kobayashi wieder auf Vortragstour in Deutschland unterwegs sein. Geplant sind Veranstaltungen unter anderem in Berlin, Bremen, Dannenberg, Münster, Gronau, Dortmund, Düsseldorf, München und in der Gegend von Frankfurt/Main. Die genauen Termine und Veranstaltungsorte werden wir im Oktober mitteilen. Kazuhiko war bereits im vergangenen Jahr in Deutschland, Frankreich und der Schweiz unterwegs, um über die aktuelle Lage in Japan und besonders in Fukushima zu berichten und um Spenden für das Kinderkrankenhaus zu sammeln.

: 6
Miami 5 –
Aktionen zum 15. Jahrestag

Am 12. September 1998 sind die als Miami 5 bzw. Cuban 5 bekannt gewordenen Kubaner und fünf weitere Mitglieder des kubanischen Agentennetzwerks Red Avispa vom FBI verhaftet worden. Erstaunlich an dieser Festnahme ist, dass sie erfolgte, nachdem das FBI umfangreiches Aktenmaterial über terroristische Aktivitäten durch Exilkubaner in Südflorida von der kubanischen Regierung erhielt. Dieses Material beruhte auf der Infiltration exilkubanischer Gruppen durch den Agentenring. Fünf seiner Mitglieder wurden schließlich zu Strafen zwischen 15 Jahren Haft und mehr als lebenslänglich verurteilt. An der Rechtsstaatlichkeit dieses Prozesses wurde von Anfang an stark gezweifelt. Erst ein einziger der fünf Verurteilten wurde bisher unter Auflagen aus der Haft entlassen. Über den Fall haben wir schon in früheren Ausgaben unserer ethecon email info berichtet. Regelmäßig aktualisierte Informationen findet man dazu auch beim Komitee zur Befreiung der fünf Kubaner sowie bei Free the Five.

Am 12. September, dem 15. Jahrestag der Verhaftung, gab es weltweit Veranstaltungen und Protestaktion, mit denen auf den Fall aufmerksam gemacht und die Freilassung der Inhaftierten verlangt wurden. UnterstützerInnen auf der ganzen Welt haben bereits verschiedene Berggipfel der Welt bestiegen, um auf den Fall aufmerksam zu machen, unter anderem den Mount Everest. Für den Jahrestag planten deutsche AktivistInnen die Spitzenaktion, die Besteigung der Zugspitze. Unterstützt wurde der Aufruf zur Aktion unter anderem von Jean Ziegler, unserem Blue Planet Preisträger aus dem vergangenen Jahr. Denn allen Beteiligten ist klar: Nur der Druck der internationalen Öffentlichkeit kann Präsident Obama dazu bewegen, die Kubaner endlich freizulassen.

Auf der Webseite von Spitzenaktion gibt es Videoaufnahmen der Bergbesteigung, die durch die Wetterbedingungen plötzlich noch spannender wurde als erwartet. Auch die anderen Videobeiträge sind sehenswert.

: 7
Obdachlosen-Fußball –
Homeless World Cup in Polen

Seit Gründung der Stiftung unterstützt ethecon die Fußball-Weltmeisterschaft der Obdachlosen (Homeless World Cup / HWC). Gründungsstifter Axel Köhler-Schnura: „Obdachlose sind vom Wirtschaftssystem ausgespuckt. Menschliche Ethik wird aus Profitgründen mit Füßen gertreten. Durch die Verweigerung von sozialer Hilfe, von Arbeit, von Wohnen etc. wird ihnen auch noch der letzte Rest an Würde geraubt. Die Fußball-Meisterschaften sind eine Chance für sie, sich ihre Würde rückzuerobern.“ ethecon gehört seit Jahren zu den Unterstützern und Sponsoren der deutschen HWC-TeilnehmerInnen.

Am 7. und 8. Juni hat in Lübeck die jährliche Deutsche Meisterschaft des Straßenfußballs für Obdachlose stattgefunden, bei denen auch die Mitglieder des deutschen HWC-Teams ausgewählt wurden. Mit der Deutschen Meisterschaft und besonders auch mit dem anschließenden international organisierten Homeless World Cup ist es immer wieder gelungen, Aufmerksamkeit für die Belange der Obdachlosen zu erregen. Für etliche HWC-Spieler verbessert sich nach der Teilnahme ihre Lebenssituation. Eine Fußballerin, die beim HWC 2011 in Paris für das schottische Team spielte, hat mittlerweile sogar einen Vertrag als professionelle Spielerin in der schottischen 1. Liga erhalten.

In diesem Jahr fand der Homeless World Cup Mitte August im polnischen Poznan statt. Das Team Germany holte dabei den „Cup of Tolerance“. Das ist der erste Pokal, den ein deutsches Team seit Beginn der Teilnahme am HWC im Jahr 2003 errang. Den eigentlichen Homeless World Cup gewannen die mexikanische Frauenmannschaft gegen Chile und die brasilianischen Männer gegen Mexiko. Darüber hinaus gab es noch Auszeichnungen für die besten unter den SpielerInnen, TorwartInnen und Coaches. Berichte und Videoaufnahmen der Spiele der deutschen Mannschaft finden Sie hier, Fotos gibt es hier und weitere Informationen hier. Der nächste Homeless World Cup wird im November 2014 in Santiago de Chile stattfinden (also im südamerikanischen Sommer).

: 8
PPP beenden –
Hamburg macht den Anfang

Gleichzeitig mit der Bundestagswahl ist es in Hamburg zum Volksentscheid über den Rückkauf der Netze für Strom, Gas und Fernwärme gekommen. Mit 51 zu 49 Prozent hat sich das Bündnis „Unser Hamburg unser Netz“ mit seiner Forderung durchgesetzt, die Verantwortung für die Hamburger Energienetze wieder der öffentlichen Hand zu übertragen. Dieser von mehr als 40 zivilgesellschaftlichen Organisationen getragene Volksinitiative waren die 25,1 Prozent, welche die Stadt an ihren eigenen Netzen hält, nicht genug. Denn kontrolliert wurde diese Netze von den Energiekonzernen VATTENFALL und E.ON. Diese machen jährliche Umsätze von über einer Milliarde Euro, davon 100 Millionen Euro Gewinn. Nach Willen der Initiative – und der Mehrheit der Hamburger BürgerInnen – soll dieses Geld künftig in Hamburg bleiben. Dabei geht es der Initiative nicht nur darum, das Geld in der Stadt zu halten, wo es sinnvoll zum Wohle aller HamburgerInnen genutzt werden kann. Es geht auch darum sicherzustellen, dass Daseinsvorsorge, Verbraucher- und Klimaschutz sowie die Sicherheit von Arbeitsplätzen wichtiger genommen werden als die reine Profitmaximierung, welche die Konzerne kontinuierlich anstreben.

Doch mit dieser Entscheidung sind die Netze noch lange nicht zurück in öffentlicher Hand. Etliche Hürden müssen jetzt genommen werden, formale ebenso wie organisatorische. Einige Schritte müssen voraussichtlich vor Gericht geprüft werden. Der Hamburger Bürgermeister Scholz rechnet mit sieben Prozessen. Denn VATTENFALL und E.ON werden sich dem Verkauf der ihnen verbleibenden 74,9 Prozent wahrscheinlich verweigern. Vermutlich wird die Stadt eine eigene Netzgesellschaft gründen müssen. Diese müsste sich dann im Konzessionsverfahren gegen Wettbewerber durchsetzen, da laut Energiewirtschaftsgesetz die Stadt die eigene Firma nicht bevorzugen darf. Darüber wacht das Kartellamt. Sicher ist, dass der Hamburger Senat schnell agieren muss: Das Interessen an der Übernahme der auslaufenden Konzession für den Betrieb des Stromnetzes muss von der noch zu gründenden städtischen Gesellschaft bis zum 15. Januar bekundet werden. Der Weg bis zur Energieversorgung aus städtischer Hand ist trotz des gewonnenen Volksendtscheids noch ein weiter.

Dem Berliner Energietisch steht das alles noch bevor. Denn in Berlin kommt es erst am 3. November zum Volksentscheid. Auch hier steht auf der anderen Seite der Energieriese VATTENFALL. Die Verträge mit dem Konzern laufen jetzt aus – oder erst wieder in 20 Jahren. Wenn die Stromnetze jetzt nicht zurückgekauft werden, sieht es in Berlin mit der vom Energietisch angestrebten sozialen, demokratischen und ökologischen Energiewende schlecht aus. Daher auch von hier aus der Appell, am 3.11. in Berlin am Volksentscheid teilzunehmen!

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist gegen Privatisierungen. Und nichts anderes sind die sogenannten PPP-Projekte, also Public Private Partnerships bzw. Öffentlich-private Partnerschaften. In der Regel bedeuten diese, dass die Kosten von Städten, Kommunen und VerbraucherInnen getragen werden, während die Gewinne von Konzernen abgeschöpft und nur selten reinvestiert werden. Trotz der Ablehnung durch die Bevölkerung hat die vergangene schwarz-gelbe Regierung alles in ihrer Macht Stehende getan, um diese PPP-Projekte voran zu treiben. Unterzeichnen Sie diesen Brief der Initiative Gemeingut in Bürgerhand an die neuen Bundestagsabgeordneten und fordern Sie von ihnen, die Privatisierung zu beenden!

: 9
Bundesweiter Aktionstag 28.9.
„Keine Profite mit der Miete!“

Die Mieten in vielen Städten explodieren, unkommerzielle Projekte wie soziale Zentren, Jugendclubs, besetzte Häuser oder Bauwagenplätze sind bedroht. Menschen, die sich die hohen Mieten nicht leisten können oder wollen, werden aus den Innenstädten verdrängt, die soziale Ungerechtigkeit nimmt weiter zu. Auch in schrumpfenden Regionen verschlechtert sich die Lage der MieterInnen: Investitionen in Wohnungen und sonstige Infrastruktur „lohnen“ sich dort nicht mehr und bleiben deshalb aus.

Um bundesweit aktiv und gehört zu werden hat sich jetzt das Bündnis „Keine Profite mit der Miete“ zusammengetan. Am 28. September ruft es zu einem bundesweiten Aktionstag auf, zu dem Demonstrationen und Veranstaltungen in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hanau, Köln und Mühlheim/Ruhr geplant sind.

Hintergrundinformationen zum Thema „Wohnen muss bezahlbar sein!“ finden Sie auch in der 5-Minuten-Info von Campact, einem Mitveranstalter der Demonstrationen.
__________________

Es gibt in Deutschland ca. 20 Tsd. Stiftungen, international mehrere hunderttausend. Zumeist sind es Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen, denen es in erster Linie um Macht und Geld geht, etwa den Erhalt großer Familienvermögen bzw. die Sicherung der gegebenen politischen Verhältnisse. Es gibt auch Förderstiftungen für alle möglichen Zwecke und sehr viele karitative Stiftungen, die sich um eine Vielzahl von Umweltschutz-, Gesundheits- etc. Problemen kümmern.

ethecon ist eine der wenigen Stiftungen, die sich system-, konzern- und globalisierungskritisch für einen grundlegenden Wandel der Verhältnisse engagieren. ethecon ist eine Stiftung „von unten“, die sich vor allem in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht.

Weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften sind willkommen.

Spenden bitte an:

EthikBank
Konto 30 45 536
BLZ 830 944 95
Internationale Bankverbindung
BIC GENODEF1ETK
IBAN DE 58 830 944 95 000 30 45 536

Werden Sie Fördermitglied. Ab 60 Euro jährlich möglich. Formlose Mitteilung unter Angabe eines Kontos zur Abbuchung des Beitrages genügt: mailto:info@ethecon.org.

Bei Interesse an einer Zustiftungen sprechen Sie am besten mit uns. Kurze Nachricht genügt.

Online spenden können Sie hier. Fördermitglied (ab 60 Euro jährlich) werden Sie hier. Zustiften (ab 5.000 Euro) können Sie hier. Eine Ansparzustiftung (ab 20 Euro monatlich) zeichnen Sie hier.

ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie
Ahrenshooper Str. 73
D-13051 Berlin
Fon 030 – 22 32 51 45
eMail mailto:info@ethecon.org
Internet https://www.ethecon.org/

Oder direkt an den Vorstand:
Axel Köhler-Schnura
Schweidnitzer Str. 41
40231 Düsseldorf
Fon 0211 – 26 11 210
Fax 0211 – 26 11 220
eMail mailto:aks@ethecon.org

Vorstand

Axel Köhler-Schnura/Düsseldorf
Dipl. Kfm./Träger des Preises für Zivilcourage 2000

Gudrun Rehmann/Detmold
Journalistin

Karen Teuber-Genn/Lübeck
Dipl.Päd. und Theaterpädagogin

Kuratorium

Elke von der Beeck/Wuppertal
Erwachsenenbildnerin

Uwe Friedrich/Bonn
Dipl. Ing. und Stadtplaner/Betriebsrat

Friedhelm Meyer/Düsseldorf
ehem. Pfarrer

Christiane Schnura/Düsseldorf
Dipl.Soz.Päd.

Wolfgang Teuber/Lübeck
Journalist

Lydia Will/Berlin
Studentin