[ethecon eMail info] Juli 2017

Du findest in dieser eMail info:

1. G20 in Hamburg:
Erlebnisse der ethecon AktivistInnen

2. Neue ethecon Kampagne:
Reichtum umverteilen! Armut stoppen!

3. Gerechtigkeit für Fukushima?:
TEPCO-Manager vor Gericht

4. Medienschau:
Meldungen zu unseren PreisträgerInnen

5. ZustifterIn werden:
Veränderungen der Zukunft anstiften

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Guten Tag,

wir legen Dir zwei Petitionen ans Herz. Bitte unterzeichnen und unterstützen:

Hände weg vom City Plaza! Räumung der selbstverwalteten Flüchtlingsunterkunft verhindern!

Jetzt unterzeichnen!

Steuervermeidung der Konzerne stoppen! Menschenrechte sind wichtiger als Profit!

Jetzt unterzeichnen!

Erfolgsmeldung: Die Unterschriftensammlungen der Europäischen Bürgerinitiative „Stop Glyphosat“ hat breite Unterstützung erfahren. Über 1,3 Millionen EU-BürgerInnen fordern das Verbot des krebserregenden Acker-Gifts.

Unfallmeldung: Unser Gründungsstifter und Finanzvorstand Axel Köhler-Schnura hat sich den Oberschenkel gebrochen. Im Krankenhaus liegen? Das kommt für Axel nicht in Frage. Bereits nach zehn Tagen wurde er entlassen, nun steht die Reha an. Axel wünscht sich weder Blumen noch Schokolade zur Genesung. Am liebsten sind ihm Spenden für die Stiftung.

Drücke Deine Solidarität für Axel durch Deine finanzielle Unterstützung aus. Spende online hier auf unserer Internetseite oder mit PayPal (Button oben rechts) oder per Überweisung:

Stichwort „Genesung für Axel“
Spendenkonto ethecon
IBAN DE58 8309 4495 0003 0455 36
EthikBank / BIC GENO DEF1 ETK

Online spenden

Wir brauchen beim Widerstand gegen Konzernmacht Deine Unterstützung. Engagiere Dich ehrenamtlich in unserem Team, indem Du beispielsweise in Deinem Umfeld Flyer verteilst, Texte (in guter Sprachqualität) übersetzt oder hilfst, unsere sozialen Netzwerke zu betreuen. Über weitere Ideen können wir uns gerne unterhalten: Ruf an unter der Telefonnummer 0211 – 22 95 09 21.

Mit solidarischen Grüßen
Saskia Rößner
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie

PS:
Nicht vergessen: Aktuelle Informationen teilen wir auch bei Facebook / Twitter / YouTube. Hast Du ein eigenes Konto auf diesen Netzwerken? Dann klick bitte auf „Gefällt mir“ / „Folgen“ / “Abonnieren“. Gib unserer Arbeit Deine digitale Unterstützung. Und empfehle uns weiter!

 

1.
G20 in Hamburg:
Erlebnisse der ethecon AktivistInnen

Am 7. und 8. Juli trafen sich in Hamburg die Regierungen der selbsternannten „wichtigsten Länder der Welt“ – die G20: 19 Länder plus die EU. Diese G20 verteidigen ein System, das die soziale Ungleichheit auf die Spitze treibt. Sie selbst sind das Problem und unwillig, ernsthaft Lösungen anzugehen.

Viele Fördermitglieder, SpenderInnen und auch (Zu)StifterInnen von ethecon waren in Hamburg. Auch eine kleine Delegation der Düsseldorfer Geschäftsstelle ist nach Hamburg gereist, um zu zeigen, was ethecon von diesem Gipfel hält. Wir waren auf dem Gipfel für globale Solidarität und einigen Demonstrationen mit Transparenten präsent, unter anderem bei der zentralen Großdemo mit mehr als 70.000 Menschen. Wir konnten über 1.000 Flyer verteilen und Kontakt zu vielen engagierten AktivistInnen und JournalistInnen knüpfen.

Auch PreisträgerInnen des Internationalen ethecon Blue Planet Award haben sich an den Protestaktionen beteiligt. Jean Ziegler (Preisträger 2012) lud im Vorfeld des Gipfels zu einer Sondervorführung seines Films „Der Optimismus des Willens“ mit anschließender Diskussion ein. Die G20 hat Jean Ziegler in einem Interview als „total illegitime und illegale Zusammenkunft“ scharf kritisiert.

Interview mit Jean Ziegler lesen
Blue Planat Award für Jean Ziegler

Beim Alternativgipfel hat Vandana Shiva (Preisträgerin 2007) den Auftakt gegeben. Sie kritisierte die Nähe des politischen Führungspersonals zu Großkonzernen und der Finanzbranche. Den Regierungen schreibt sie deshalb auch Mitverantwortung für Hunger, giftige Substanzen in Nahrungsmitteln und ökologische Katastrophen zu. Vandana Shivas Vortrag kannst Du Dir bei YouTube angucken.

Vortrag von Vandana Shiva angucken
Blue Planet Award für Vandana Shiva

Einen Schatten über die gesamte G20-Woche warfen die Ausschreitungen im Schanzenviertel. Was wann und wo geschah, wird in den Massenmedien ebenso wie in alternativen Medien breit gestreut und diskutiert. Bitte glaubt nicht, was ein Medium allein euch erzählt. Sammelt Informationen und Perspektiven! Bildet euch selbst ein Urteil! Es gibt z.B.

  • diesen sehr interessanten Blog eines Polizisten
  • die Beobachtungen vom Komittee für Grundrechte und Demokratie
  • oder auch die Enthüllung des SPIEGEL über den 40-seitigen Grundbefehl („Die Staatsgäste haben höchste Priorität“)
  • die harte Linie des Polizeichefs Dudde („Ein Wasserwerfer hat keinen Rückwärtsgang“)
  • diese Erklärung der geplünderten LadenbesitzerInnen
  • die Meldung über steinewerfende Nazis und Polizeiprovokateure in schwarzer Kluft
  • die Festnahme des harmlosen Gaffers auf dem Baugerüst
  • und und und….

Nach unserem Erleben war es rechtswidrig, die Protest-Camps im Vorhinein zu verbieten und – noch schlimmer – sie nach der Schnell-Genehmigung durch das Bundesverfassungsgericht trotzdem mit brutaler Gewalt abzureißen. Das war ebenso eine Provokation wie der Entzug von Presse-Akkreditierungen oder das aggressive Vorgehen der Polizei bei der Demo „Welcome to Hell“, wie die Attacken mit Schlagstöcken und Pfefferspay auf friedliche DemonstrantInnen und JournalistInnen, das Durchfahren von Demonstrationszügen mit Mannschaftswägen, das Blockieren von Demo-Routen mit Wasserwerfern. Das alles sind aus unserer Sicht rechtwidrige und provokative Maßnahmen gewesen.

Wir wollen das Anzünden von Autos oder das Plündern von Geschäften nicht rechtfertigen. Aber solche Ausmaße hätten verhindert werden können. Der Staat hat „hartes Durchgreifen“ seit einem Jahr angekündigt, die Polizei wurde militärisch aufgerüstet (Rheinmetall lässt grüßen!), die Bundeswehr wurde ganz offen in Stellung gebracht – und dann wurde gehandelt. Es war eine geplante Bürgerkriegsübung. Von höchster Stelle gewollt. Die nun auch noch benutzt wird, um dauerhaft gegen Bürgerwiderstand vorzugehen. Die Politik fordert „entschiedenes Vorgehen gegen Linksextreme“, gemeint ist jedoch das Vorgehen gegen jede Kritik und jeden Widerstand.

WICHTIG: Es gehört zum Konzept, dass die mediale Debatte rund um die Ausschreitungen in Hamburg zum einen die bunten und friedlichen Protestaktionen von zehntausenden Menschen untergehen lassen und zum anderen von einer ernsthaften Diskussion der Berechtigung, Inhalte und Ergebnisse des G20-Gipfels ablenken. Wir möchten Dich an dieser Stelle dazu auffordern, die Augen auch dafür offen zu halten.

Ein besonderes Dankeschön geht an die SpenderInnen, die mit ihrer finanziellen Unterstützung unter dem Spendenstichwort „Protest gegen G20“ unsere Reise und Aktionen erst ermöglicht haben. Danke!

 

2.
Neue ethecon Kampagne:
Reichtum umverteilen! Armut stoppen!

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.“ Dieser Satz war 2006 in der New York Times zu lesen. Gesagt hat ihn Warren Buffett. Mit einem Vermögen von unvorstellbaren 77 Milliarden US-Dollar gehört er zu den acht reichsten Menschen der Welt.

Zusammen besitzen diese acht Super-Reichen laut einer Studie von OXFAM aus dem Januar 2017 ebenso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen. Ihre Macht- und Profitgier sind verantwortlich für Hunger, Ausbeutung, Krieg und Umwelt-katastrophen in unserer Welt. Sie ruinieren die Demokratie, unterminieren Moral und Ethik und zerstören das menschliche Miteinander. Stets einzig zu Gunsten von noch mehr Macht und Profit.

Studie von Oxfam lesen

Oft wird gefragt, weshalb denn nun die Superreichen in dieser Weise Verantwortung tragen für den Ruin des Planeten. Die Antwort lautet, weil sie mit ihren unvorstellbaren Vermögen die Besitzer der kriegstreibenden und umweltzerstörenden Konzerne sind, weil sie mit ihrer Macht die Politik steuern und bestimmen. Stets im Interesse der Maximierung ihrer persönlichen Profite.

Dies haben wir etwa im Fall von Warren Buffet exakt nachrecherchiert, als wir ihn als größten Aktionär des COCA-COLA-Konzerns mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2016 geschmäht haben. Wobei zu bedenken ist, dass er nicht nur bei COCA-COLA Großaktionär ist, sondern bei vielen weiteren der großen Konzerne, so beispielsweise auch bei BAYER und MONSANTO.

Black Planet Award für Warren Buffett & Co

Diese verheerende Entwicklung muss gestoppt werden. Um in Frieden, sozial gerecht und ökologisch sinnvoll zu leben, ist der Umbau der Gesellschaftsordnung weg von Egoismus und persönlichem Vorteil, weg vom Diktat der Profite, hin zu Demokratie, Solidarität und Völkerfreundschaft notwendig. Statt des Ausbaus unkontrollierter Rechte für Konzerne und ultra-reicher Finanzinvestoren bedarf es der Einschränkung der Macht des Kapitals und der demokratischen Kontrolle darüber.

Umverteilung muss durchgesetzt werden. Armut, Hunger und Elend, aber auch Umweltzerstörung, Ausbeutung und Krieg müssen gestoppt werden!

ethecon ist keine Stiftung der Ultra-Reichen, sondern ein kleines, engagiertes Projekt „von unten“. Wir finanzieren unsere Arbeit ausschließlich über Spenden und Beiträge. Hilf bitte mit Deiner Spende bzw. werde Fördermitglied. Spende online hier auf unserer Internetseite oder mit PayPal (Button oben rechts) oder per Überweisung:

Stichwort „Reichtum umverteilen!“
Spendenkonto ethecon
IBAN DE58 8309 4495 0003 0455 36
EthikBank / BIC GENO DEF1 ETK

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Den Flyer zur Kampagne findest auf unserer Internetseite. Bitte leite ihn an FreundInnen und Bekannte weiter. Die Kampagne „Reichtum Umverteilen! Armut stoppen!“ braucht Deine Unterstützung.

Flyer anzeigen

 

3.
Gerechtigkeit für Fukushima?:
TEPCO-Manager vor Gericht

Sechs Jahre nach der Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi im März 2011 hat in Tokio der erste Prozess gegen die ehemaligen Spitzenmanager des japanischen Energie-Konzerns TEPCO – begleitet von Protesten.

Angeklagt sind Tsunehisa Katsumata, der frühere Vorstandsvorsitzende des AKW-Betreibers, sowie die beiden ehemaligen Vizepräsidenten Sakae Muto und Ichiro Takekuro. Katsumata war von 2002 bis 2008 Präsident von TEPCO und zum Zeitpunkt des Unglücks Vorsitzender des Vorstands. Er wurde neben anderen 2011 mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award geschmäht.

Black Planet Award für Tsunehisa Katsumata & Co

Damals löste ein gewaltiges Seebeben vor Japans Pazifikküste einen Tsunami aus, der in dem Atomkraftwerk mangels hinreichender Sicherheitsvorkehrungen zu einer dreifachen Kernschmelze führte. Doch die Manager baden ihre Hände in Unschuld – selbst vor Gericht.

In dem Prozess geht es vor allem darum, ob die Manager das Risiko eines Tsunami richtig eingeschätzt und welche Sicherheitsmaßnahmen sie (nicht) getroffen haben. 2012 hatte Katsumata ausgesagt, TEPCOs Annahme sei gewesen, dass ein Tsunami in Wirklichkeit nicht passieren werde.

Klar ist jedoch, dass das Risiko einer großen Flutwelle im Nordosten Japans lange vor dem Unglück bekannt war. TEPCO hat schon mehrere Jahre vor dem GAU die Folgen eines Erdbebens und großen Tsunamis auf das Kraftwerk simuliert. Wer hat wann von diesem Bericht erfahren? Warum wurde danach das AKW nicht besser gegen einen Tsunami gesichert? Das soll der jetzige Prozess klären.

Eine unabhängige Untersuchungskommission des Parlaments kam 2012 zu dem Schluss, der vermeintliche Unfall sei das Ergebnis geheimer Absprachen zwischen der Regierung, den Aufsehern und TEPCO, weil erkannte Sicherheitsmängel im Einvernehmen nicht behoben worden seien.

Der Prozess gegen die Top-Manager ist das erste strafrechtliche Verfahren in Japan zur Aufarbeitung des Atomunfalls. Niemand wurde bislang wegen der Fukushima-Katastrophe angeklagt. Regierung und Tepco entziehen sich ihrer Verantwortung. Der Prozess kam erst unter starkem Druck von Bürgern und Protestgruppen zustande.

Mehr Informationen zu der Atomkatastrophe von Fukushima und zum Internationalen ethecon Black Planet Award 2011 für Tsunehisa Katsumata und andere findest Du in unserem Dossier, das hier als pdf-Datei verfügbar ist oder per eMail bestellt werden kann.

Dossier anzeigen

 

4.
Medienschau:
Meldungen zu unseren PreisträgerInnen

– Nur per eMail verfügbar –

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5.
ZustifterIn werden:
Veränderungen der Zukunft anstiften

Hast Du schon einmal daran gedacht, Veränderungen anzustiften? Wenn es Dir gefällt, was ethecon macht, dann werde doch Anstifter bzw. Anstifterin bei ethecon und bewege etwas.

Eine Stiftung wirkt im Gegensatz zu anderen Organisationen weit über den Generationenwechsel. Es gibt in Deutschland Stiftungen, die sind mehr als eintausend Jahre alt (allerdings zementieren sie die Macht der Kirche oder des ultrareichen Fugger-Clans). ethecon soll auch in ferner Zukunft noch arbeiten. Allerdings als Stiftung „von unten“ für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Frieden. Und nicht zur Mehrung von Macht und Reichtum von Institutionen und einzelnen Familienclans.

Die Verbrechen der Ultra-Reichen, der Konzerne und ihrer Handlanger in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft treffen nicht nur uns, sondern noch viel mehr unsere Kinder und Kindeskinder. Diesen Generationen wollen wir mit ethecon eine starke Stiftung hinterlassen, die fest an ihrer Seite steht.

Wer an Stiftungen und StifterInnen denkt, denkt eher an MilliardärInnen wie Bill Gates oder Konzerne wie Bertelsmann als an sich selbst. Doch mit ethecon wird Stiften neu definiert. Wer bei ethecon zustiftet, wird zum Anstifter von Widerstand und gesellschaftlicher Veränderung.

Zumal Zustiften bei ethecon auch mit kleinem Geld möglich ist. Zustiften kannst Du bei ethecon bereits ab 5.000 Euro. Außerdem bieten wir Dir die Möglichkeit, Deine Zustiftung mit monatlich mindestens 20 Euro anzusparen.

Handle jetzt! Setz Dich jetzt mit uns in Verbindung, um Deine Zustiftung gemeinsam mit uns zu planen und umzusetzen! Für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Unterdrückung.

Wichtig: Alle Zuwendungen an ethecon werden steuerwirksam bescheinigt und können von Dir – falls Du eine Steuererklärung machst – über Steuerersparnisse refinanziert werden.

Ebenfalls wichtig: ethecon ist auch sonst eine andere Stiftung. ethecon legt sein Stiftungsvermögen durchweg nach ethisch-ökologischen Prinzipien an. Es soll möglichst den üblichen umweltzerstörenden und unethischen Kapitalkreisläufen entzogen werden und den alternativen, ethisch-ökologisch ausgerichteten Kapitalsektor stärken.

Gleichzeitig folgt die Stiftung den Prinzipien der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und legt in einem jährlichen Bericht nicht nur Rechenschaft ab über das zurückliegende Jahr, sondern auch über die gesamten Zahlungsströme, die Vermögensverhältnisse und sämtliche Rücklangen und Geldanlagen. Der Jahresbericht 2016 wird im August veröffentlicht, der Jahresbericht 2015 kann hier angefordert werden.

Jahresbericht anzeigen
Mehr zur Transparenz von ethecon

Und: Es muss nicht gleich eine Zustiftung sein. Es gibt die Möglichkeit, ethecon erst einmal als Fördermitglied (ab 60 Euro jährlich) oder als SpenderIn kennen zu lernen.

Du willst uns unterstützen oder Du hast Fragen?
Dann melde Dich einfach per eMail bei uns.

 

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