Omaha (USA), 7. Mai 2017. „Wissen Sie, was Coca-Cola in Indien, Mexiko, El Salvador und anderen Ländern unseres blauen Planeten macht?“, lautete die erste Frage von Sibylle Arians an Buffett. Die Aktivistin war zusammen mit zwei KollegInnen der Stiftung ethecon aus Deutschland angereist, um dem Vorstand einen Negativ-Preis zu überreichen. Dieser wich den kritischen Fragen verlegen aus. Aus den Reihen der AktionärInnen erntete die Wortmeldung Unmut, aber auch viel Applaus.
Im vergangenen Herbst wurden von der Stiftung die Coca-Cola-Vorstände Muhtar Kent und James Quincey mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award geschmäht. Ebenso die Coca-Cola-Großaktionäre Herbert Allen und Warren Buffett. Letztgenannter ist der größte Aktionär des Getränke-Herstellers; und somit mitverantwortlich für zahlreiche Verbrechen des Konzerns an Umwelt und Menschenrechten.
„Wir hatten noch viele weitere Fragen“, erzählt ethecon-Aktivistin Anabel Schnura. „Doch sie haben einfach das Mikrofon abgestellt. Mit Preis und Urkunde haben wir es bis zum Bühnenrand geschafft.“ Die Mitglieder der Stiftung spannten das ethecon-Transparent auf, wurden jedoch bereits von Werkschutz und Polizei umstellt. Diese zwangen die AktivistInnen aus der Halle und erteilten ihnen lebenslanges Hausverbot. Unmittelbar nach der Preisübergabe war davon bereits online zu lesen.
Erste Station der ethecon-USA-Tournee zur Übergabe des Schmähpreises war die jährliche Hauptversammlung der Coca-Cola-AktionärInnen am 26. April in Atlanta. Hier allerdings wurden die AktivistInnen bereits im öffentlichen Raum von Sicherheitskräften und Polizei abgefangen. Obwohl im Besitz von Coca-Cola-Aktien, wurde ihnen unter Androhung von Gefängnis der Zutritt zur Versammlung verwehrt. Eine persönliche Übergabe des Preises an die Vorstände war damit nicht möglich. Der Black Planet Award wurde deshalb am nächsten Tag öffentlich vor der Konzernzentrale platziert.