DEUTSCHE BANK verweigert Preis
Preisübergabe an Vorstandsvorsitzende beweist moralische Ignoranz des Konzerns
Die Übergabe des Internationalen ethecon Black Planet Award 2013 an die
Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie an Großaktionäre
der DEUTSCHEN BANK war ein auffälliger Protestakt im Rahmen der Hauptversammlung.
Das Bündnis der Nicht-Regierungsorganisationen (NRO) Dachverband der
Kritischen Aktionäre, ethecon – Stiftung ethik & Ökonomie, Facing Finance,
Friends of the Earth Südafrika, Oxfam, Rettet den Regenwald, Robin Wood und urgewald hatte die Vorstandsvorsitzenden eingeladen, den Preis sowie 80.000 Protestunterschriften draußen in Empfang zu nehmen. Die Eingeladenen kamen dem nicht nach – „ein erschreckendes Zeichen für die Ignoranz der Verantwortlichen gegenüber der Kritik“, so Axel Köhler-Schnura von ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie.
Stattdessen bekamen zwei Männer mit den Gesichtsmasken von Jain und Fitschen den Schmähpreis symbolisch von der ethecon-Vertreterin Linda Spieckermann überreicht. Herausgestellt wurde die erschreckende Priorität des Profits vor jeglicher Moral und Ethik von den Vorstandsvorsitzenden und Großaktionären der DEUTSCHEN BANK. Sie nehmen bei ihren Entscheidungen den Untergang unseres Blauen Planeten als Schwarzen Planeten in Kauf.
Zu diesen zählen insbesondere die Finanzierung von Kohleförderung, das Geschäft mit dem Krieg durch die milliardenschwere Unterstützung der Rüstungsindustrie bis hin zum Uranabbau, die Förderung von sicherheitstechnisch fragwürdigen Atomkraftwerken sowie die Fortführung der Nahrungsmittelspekulation. Profitierende Unternehmen sind beispielsweise COAL INDIA, die bisherigen Schmähpreisträger TEPCO (2011) und GLENCORE (2012) und RHEINMETALL.
Folgen dieser Geschäfte sind Zerstörung der Heimat vieler Menschen und Tiere, Vertreibung und Hunger, sowie der Tod durch Waffengewalt.
Kurz nach Beginn der Hauptversammlung verlagerte sich auch der Protest nach drinnen. Gleich der erste Redner der Generaldebatte kritisierte vor allem auch die Erhöhung der variablen Vergütung. Sie macht die Entscheidungen der MitarbeiterInnen noch abhängiger von riskanten Geschäften.
Mit diesem Antrag der Erhöhung der variablen Vergütung von 100% auf 200% des Grundgehaltes agiert der Vorstand nicht nur entgegen ihrem Versprechen, zukünftig nachhaltig und vertrauensvoll zu handeln. Er tritt vor allem wiederholt Moral und Ethik mit den Füßen. Der „Kulturwandel“ ist nicht zu finden. Die Entscheidungen haben nachhaltig Hunger und Leid auf der ganzen Welt zur Folge, so Axel Köhler-Schnura von ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie.
Aufgrund dieser „Verantwortung für Ruin und Zerstörung unseres Blauen Planeten“
(Begründung aus dem ethecon Black Planet Dossier 2013 DEUTSCHE BANK) bekommen die Vorstandsvorsitzenden sowie Großaktionäre den Internationalen ethecon Black Planet Award 2013. Der Schmähpreis „brandmarkt Gleichgültigkeit und Ignoranz“ und symbolisiert, dass die Preisträger „zum Vorteil persönlicher Macht
und privater Bereicherung … den Untergang der Erde als Schwarzen Planeten in Kauf nehmen“ (ebd.).
Die Verweigerung des Internationalen ethecon Black Planet Award 2013 ist eine deutliche Aussage über ihre Reflexionspraxis.
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Die Internationalen ethecon Black Planet Awards bisher schmähten Manager und GroßaktionärInnen der Konzerne MONSANTO/USA (2006), NESTLÉ/Schweiz (2007), BLACKWATER (XE)/USA (2008), Formosa Plastics Group/Taiwan (2009), BP/Großbritannien (2010), TEPCO/Japan (2011) und GLENCORE/Schweiz (2012).
Die Internationalen ethecon Blue Planet Awards ehrten in den vergangenen Jahren Diane Wilson/USA (2006), Vandana Shiva/Indien (2007), José Abreu und Hugo Chávez/Venezuela (2008), Uri Avnery/Israel (2009), Elias Bierdel/Österreich (2010), Angela Davis/USA (2011) sowie Jean Ziegler/Schweiz (2012).
ethecon ist im Gegensatz zu den vielen Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen eine der wenigen Stiftungen „von unten“, die sich mit ihren derzeit 40 ZustifterInnen und dem Leitmotiv „Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!“ in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht. Die noch junge Stiftung finanziert sich über Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften.
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