[ethecon email info] 27.09.2012

Guten Tag,

die Verleihung der beiden internationalen ethecon Awards 2012 und unsere ethecon Tagung 2012 rücken heran. Die Tagungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass der Andrang groß ist. Sofortige verbindliche Anmeldung empfiehlt sich dringend. Bereits jetzt sind mehr als 30 Gäste registriert.

Wir weisen darauf hin, dass wir beim Einlass zur Tagung ethecon Fördermitglieder bevorzugen. Ein Grund mehr, Fördermitglied zu werden. Mehr zu Tagung und Preisverleihung in dieser ethecon email info.

Der Internationale ethecon Blue Planet Award 2012 geht an Jean Ziegler, der Black Planet Award an Ivan Glasenberg und andere Verantwortliche und Aktionäre des Rohstoff-Multis GLENCORE (darunter ein „alter Bekannter“ – Ölpest-Tony….). Mehr zu den Preisträgern in dieser ethecon email info.

Wir haben noch immer ein Problem: Die super erfolgreiche Schmähpreis-Übergabe an die Verbrecher, die für die Fukushima-Katastrophe verantwortlich sind (und aktuell schon wieder den Aussteigsbeschluss in Japan gekippt haben – dazu mehr in dieser ethecon email info), macht uns noch immer finanzielle Schwierigkeiten. Immerhin hat Tokio etwa das doppelte Preisniveau wie – das schon teure! – Düsseldorf! Daher noch einmal die Bitte: Helfen Sie uns – falls möglich – mit einer Spende (auf unserer Webseite / PayPal), stärken Sie uns den Rücken mit einer Fördermitgliedschaft.

In dieser ethecon email info stellen wir Ihnen eine unserer Anspar-ZustifterInnen vor. Wir sind eine „Stiftung von unten“. Unsere Stiftung lebt nicht durch den Reichtum einer großen Zustiftung, sondern durch viele kleinere und kleine Zustiftungen. Vielleicht kommt auch für Sie eine Anspar-Zustiftung oder eine Zustiftung in Frage. Was der Unterschied ist? Eine Anspar-Stiftung ist ab 20 Euro monatlich möglich, eine Zustiftung erfordert einen Mindestbetrag von 5 Tsd. Euro.

Am Samstag, 29. September, findet der bundesweite UmFAIRteilen-Aktionstag statt. Damit soll der Forderung nach einer einmaligen Vermögensabgabe für Reiche und die Einführung einer Vermögenssteuer Nachdruck verliehen werden. ethecon ruft zur Teilnahme auf!

Eine aktuelle Petition, auf die wir aufmerksam machen wollen, richtet sich gegen den massiven Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Nur durch sie werden Megaställe möglich – und am Ende landen Antibiotika-resistente Keime auf dem Teller der Verbraucher. Protestieren Sie dagegen!

Viele weitere wichtige Informationen und Petitionen gibt es auf unserer Facebook-Kampagnenseite. Sollten Sie eine eigene Facebook-Seite haben, dann drücken Sie bitte unbedingt auf unserer Facebook-Seite den „Gefällt mir“-Button und verleihen Sie als „Fan“ unserer Arbeit so Ihre Unterstützung.

Aktuell hat unsere Facebook-Seite übrigens 466 Fans. Jetzt möchten wir natürlich 500 erreichen. Bitte helfen Sie dabei und machen Sie unter Ihren Freunden und Bekannten auf uns und unsere Arbeit aufmerksam.

Mit solidarischen Grüßen
Axel Köhler-Schnura / Bettina Schneider
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie
www.ethecon.org / info@ethecon.org

Nicht vergessen:
Wenn Sie bei Facebook sind, dann melden Sie sich bitte auch auf unserer Facebook-Seite an. Und empfehlen Sie uns weiter!

* „ethecon“ ist die Zusammensetzung der englischen Begriffe „ethics“ (Ethik) und „economics“ (Ökonomie). Mehr zu „ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie“ am Ende dieser eMail und auf unserer Internetseite.

_____________

Sie finden in dieser ethecon email info
(hier nur die Überschriften, die Artikel weiter unten in dieser eMail):

: 1
Blue Planet Award 2012
für Jean Ziegler

: 2
Black Planet Award 2012
für Ivan Glasenberg und weitere
GLENCORE-Verantwortliche

: 3
Black Planet Award 2011:
Japan nimmt Atomausstieg zurück

: 4
Kabarettistin Jane Zahn:
Anspar-Zustifterin bei ethecon

: 5
ethecon Kampagne in den Medien:
Ausbeutung Strafgefangener stoppen!

: 6
Neuer Regierungsplan:
Verfassungsschutz entscheidet
über Gemeinnützigkeit

: 7
Obdachlosen-Fußball:
Homeless World Cup in Mexiko

: 8
Veranstaltungstipp 6.10.:
Business Crime Control Tagung

__________________

: 1
Blue Planet Award 2012
für Jean Ziegler

In diesem Jahr geht der Internationale ethecon Blue Planet Award an den bekannten Globalisierungskritiker Jean Ziegler aus der Schweiz. Dieser setzt sich seit Jahren unerschrocken für das Recht auf Nahrung ein. Von den Drohungen der US-Regierung und den Repressionen der Konzerne unbeeindruckt blieb er als UN-Sonderberichterstatter für Ernährungsfragen bei seiner Feststellung: „Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“ Mit seinen profunden Büchern hat er den Machtmissbrauch der Konzerne, die Profitlogik des Kapitalismus sowie die tödlichen Folgen rücksichtsloser Weltwirtschaft angeprangert. Er hat Millionen Menschen in aller Welt aufgerüttelt und inspiriert.

Im Jahr 2011 sollte er die Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen halten. Nachdem bekannt wurde, dass er den Reichen und Mächtigen direkt ins Gewissen reden und besonders die Spekulation mit Nahrungsmitteln anprangern wollte, wurde er kurzfristig ausgeladen. Die Rede hat dennoch unter dem Titel „Der Aufstand des Gewissens“ international Furore gemacht.

Auch in seinem neuesten Buch „Wir lassen sie verhungern. Die Massenvernichtung in der Dritten Welt“ nimmt er kein Blatt vor den Mund. Mit diesem Werk ist er zur Zeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf <a href="http://www.randomhouse.de/Buch/Wir-lassen-sie-verhungern-Die-Massenvernichtung-in-der-Dritten-Welt/Jean-Ziegler/e394666.rhd?mid=3&serviceAvailable=true

Aktuell ist Ziegler im Beratenden Ausschuss des UN-Menschenrechtsrat und im Beirat der NGO Business Crime Control tätig. Er wird den Internationalen ethecon Blue Planet Award 2012 bei unserer Tagung persönlich in Empfang nehmen.

Wir laden ein zur Preisverleihung, die im Rahmen der ethecon Tagung 2011 stattfindet:

Samstag, 17. November, 14 Uhr bis 19 Uhr
Pfefferwerk, „blue room“ (Großer Saal)
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin

Achtung: Die Tagung ist kostenlos, aber anmeldepflichtig.
Einlass streng nach Eingang der Anmeldung.
ethecon Fördermitglieder werden bevorzugt.
(ein Grund mehr, ethecon Fördermitglied zu werden)

Der Saal fasst etwa 200 Gäste. Er war in den Vorjahren stets ausgebucht. Schon jetzt sind mehr als 30 Gäste registriert. Deshalb jetzt direkt anmelden.

Für die verbindliche Anmeldung benötigen wir den vollständigen Namen und die Kontaktadresse aller angemeldeten TeilnehmerInnen.

Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. Fördermitglieder werden bevorzugt. Eine Fördermitgliedschaft ist bereits ab 5 Euro im Monat möglich (für StudentInnen und andere NiedrigverdienerInnen auch darunter). Fördermitglied können Sie rasch noch hier werden.

: 2
Black Planet Award 2012
für Ivan Glasenberg und weitere
GLENCORE-Verantwortliche

Der ethecon Black Planet Award 2012 geht an die leitenden Manager Ivan Glasenberg (Geschäftsführer) und Simon Murray (Verwaltungsratspräsident) sowie die Großaktionäre des GLENCORE-Konzerns/Schweiz.

Oben in der Begrüßung haben wir einen „alten Bekannten“ angekündigt: Der dritte Preisträger des Black Planet Award 2012 hat doch tatsächlich bereits im Jahr 2010 einmal den Black Planet Award erhalten. Es handelt sich um Tony Hayward, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des BP-Konzerns, der damals geschasst und nun im Verwaltungsrat des Schweizer Rohstoff-Multi GLENCORE wieder aufgetaucht ist. Eine Schweizer Zeitung begrüßte ihn als „Ölpest-Tony“. Hayward ist damit die erste Person, die den Black Planet Award zum zweiten Mal erhält. Wobei es besonders zynisch ist, dass Tony Hayward bei GLENCORE für Komitee für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit zuständig ist.

Die genannten Manager und Großaktionäre leiten den weltweit größten Rohstoff-Konzern mit 145 Milliarden Dollar Umsatz (2010), und damit den größten Schweizer Konzern überhaupt. Der Konzern ist in ungeheuerlicher Weise bekannt wegen Steuerbetrug, Korruption, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen. Dafür wurde GLENCORE im Jahr 2008 bereits mit dem Public Eye Swiss Award an den Pranger gestellt.

Die sechs höchsten GLENCORE-Manager haben mit dem Börsengang des Konzerns mehr Geld gewonnen, als die Gesamtbevölkerung der 96 ärmsten Länder in einem Jahr verdient (Quelle: Schweizer Gewerkschaftsbund, Artikel vom 25.06.2012).

Wir laden ein zur Preisverleihung, die im Rahmen der ethecon Tagung 2011 stattfindet:

Samstag, 17. November, 14 Uhr bis 19 Uhr
Pfefferwerk, „blue room“ (Großer Saal)
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin

Achtung: Die Tagung ist kostenlos, aber anmeldepflichtig.
Einlass streng nach Anmeldung. ethecon Fördermitglieder werden bevorzugt.
(ein Grund mehr, ethecon Fördermitglied zu werden)

Die geschmähten GLENCORE-Manager und -GroßaktionärInnen werden den Preis im Rahmen öffentlicher Aktionen in Zusammenarbeit mit internationalen sozialen Bewegungen zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt bekommen.

Der Saal fasst etwa 200 Gäste. Er war in den Vorjahren stets ausgebucht. Schon jetzt sind mehr als 30 Gäste registriert. Deshalb jetzt direkt anmelden.

Für die verbindliche Anmeldung benötigen wir den vollständigen Namen und die Kontaktadresse aller angemeldeten TeilnehmerInnen.

Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. Fördermitglieder werden bevorzugt. Eine Fördermitgliedschaft ist bereits ab 5 Euro im Monat möglich (für StudentInnen und andere NiedrigverdienerInnen auch darunter). Fördermitglied können Sie rasch noch hier werden.

: 3
Black Planet Award 2011:
Japan nimmt Atomausstieg zurück

In der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info haben wir ausführlich über die Schmähpreis-Übergabe an die TEPCO-Verantwortlichen, über die Zustände in der Region Fukushima und über die immer größer werdenden Demonstrationen berichtet, die wir in Tokio selbst miterleben konnten. Doch mit der Übergabe des Black Planet Award ist es weder mit unserer Kampagne „TEPCO stoppen!“ vorbei noch mit unserem Interesse an den Entwicklungen vor Ort. Und die sind – gelinde gesagt – durchwachsen.

Auf der einen Seite wird jede Woche demonstriert, die Bevölkerung hat mit 68% für den Ausstieg gestimmt, die Regierung hat den Ausstieg beschlossen – erst bis 2030, dann bis 2040. Dennoch wäre dieser Plan in Japan noch vor zwei Jahren undenkbar gewesen. Ein echter Erfolg schien sich abzuzeichnen. Doch jetzt zeigt sich die andere Seite der Medaille: Der Kabinettsbeschluss musste zurückgenommen werden, weil die Atomwirtschaft mit ihrer unheimlichen Macht, darunter unsere Preisträger Tsunehisa Katsumata und Toshio Nishizawa von TEPCO, das erzwungen hat.

Den korrumpierenden Einfluss der japanischen Atomlobby musste auch eine IPPNW-Delegation feststellen, welche die Präfektur Fukushima besucht hat. Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) beklagen die Fehlinformationen, die in der Region auch von erfahrenen Experten und in der Schule verbreitet werden, um die Risiken der Strahlung herunterzuspielen. Dabei wurde während der Reise durch die Präfektur im Ort Iitate ein Strahlenwert von 122,9 Mikrosievert pro Stunde gemessen. Das sind umgerechnet 1.076 Millisievert pro Jahr, bei einer angenommenen „natürlichen“ Hintergrundstrahlung von ein bis zwei Millisievert pro Jahr und einer Höchstgrenze für zusätzliche radioaktive Belastungen von EINEM Millisievert. Damit bleiben noch gut 1.073 Millisievert, um welche die (Evakuierungs-)Grenze überschritten wird.

Aber die Atomlobby in Japan kümmert das nicht. In der Regel sitzen die Lobbyisten in den Metropolen weit entfernt von den Atomreaktoren, die in armen Präfekturen am Meer gebaut worden sind. Ein japanischer Anti-AKW-Aktivist hat dafür einen passenden Ausdruck gefunden: Er bezeichnet das als „eine Art nationalen Atomenergie-Kolonialismus“.

: 4
Kabarettistin Jane Zahn:
Anspar-Zustifterin bei ethecon

Eine Stiftung braucht StifterInnen. Eine Stiftung braucht Menschen, die sich entschließen, ein Projekt zu unterstützen, das auch noch arbeiten wird, wenn wir alle längst gestorben sind.

Heute freuen wir uns besonders darüber, dass wir Ihnen einmal eine unserer Anspar-ZustifterInnen vorstellen können: die Kabarettistin und Sängerin Jane Zahn.

Jane Zahn, geboren 1950 in Berlin-Neukölln und aufgewachsen in Frankfurt a.M., hat sich erst spät den Traum von der Kabarettbühne erfüllt. Jetzt verblüfft sie mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem Können das Publikum im Rhein-Neckar-Raum, aber auch in Berlin, Leipzig und Dortmund.

Neben den „üblichen Verdächtigen“ im Repertoire jeder gestandenen Chanson-Sängerin bringt sie eigene Songs und Texte, rezitiert lautmalerisch-expressionistisch Morgenstern-Gedichte, singt argentinische Tangos und russische Balladen ebenso überzeugend wie mitreißend und verkörpert mit jeder Faser die selbstbewusste, sinnliche Frau mit Herz und Verstand. Mit ihren verschiedenen Programmen ist sie regelmäßig auf Tour. Einige ihrer Songs kann man hier hören, einen Auftritt beim Festival des politischen Liedes 2011 hier sehen. Aktuelles von ihr gibt es auf ihrer Facebook-Seite.

Über ihre Motivation, Anspar-Zustifterin bei ethecon zu werden, sagt sie:

„Ich will mit meinen Liedern und Texten Mut machen zum Weltverändern, denn solange täglich Kinder sterben, weil Profitgier es so will, kann niemand wirklich in Glück und Frieden leben. Solange Kriege vom Zaun gebrochen werden, um Wirtschaftsinteressen zu verfolgen, solange die Umwelt und die Menschen vergiftet werden, weil das einem Konzern Geld bringt oder spart, solange Menschenrechte mit Füßen getreten werden, weil sie Verwertungsinteressen im Weg stehen, solange darf keine Ruhe sein im Land. Deshalb bin ich z.B. bei den Unruhestiftern, einer Vereinigung von Künstlerinnen und Künstlern in der Bundesrepublik.

Und damit die Welt verändert werden kann, brauchen die Weltveränderer Unterstützung. Ideell, z.B. durch meine Lieder und Texte, persönlich, z.B. durch Unterschriften und Teilnahme an Demonstrationen und Aktionen, und materiell, z.B. durch ethecon. Deshalb bin ich bei ethecon Ansparzustifterin geworden und bin stolz darauf!“

Sie brauchen kein Vermögen, um bei ethecon Anspar-ZustifterIn zu werden. Denn Anspar-ZustifterInnen tun genau das, was ihr Name besagt: Sie sparen den notwendigen Betrag zusammen. Und das ist bereits ab 20 Euro monatlich machbar. Jane Zahn fordert ausdrücklich auf, es ihr gleich zu tun:

„Ein besseres Leben, eine menschlichere Zukunft ist nicht umsonst zu haben. Gegen die Macht des Kapitals brauchen auch wir, die wir dagegen halten, Kapital. Die Stiftung ethecon bündelt Kapital und bewirkt damit die Unterstützung von Organisationen, die die Welt verändern wollen, die wollen, dass unser blauer Planet grün bleibt, die gegen Ungerechtigkeit, Kriege und Rassismus vorgehen. Deshalb bin ich dabei, auch wenn ich nicht viel ,Kapital‘ habe. Aber 20 Euro im Monat können drin sein für die Zukunft!“

Natürlich können Sie auch direkt und unmittelbar ZustifterIn werden. Zustiftungen sind ab 5 Tsd. Euro möglich.

Wichtig für Ihre Entscheidung: Für Zustiftungen gelten großzügige Steuervorteile (sehr viel mehr als bei den üblichen Zuwendungen!). So sind Zustiftungen bei ethecon aktive Umverteilung. Sollten Sie Fragen dazu haben, dann melden Sie sich bitte bei uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Und wenn Sie zuvor erst einmal mehr Info über uns und unsere Stiftung wollen, dann bestellen Sie einfach hier die Stiftungsbroschüre „Für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Unterdrückung“. Natürlich kostenlos (Spende erbeten).

: 5
ethecon Kampagne in den Medien:
Ausbeutung Strafgefangener stoppen!

Wie wir schon in der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info berichtet haben, hat unsere Stiftung eine Kampagne gegen die Ausbeutung von Strafgefangenen gestartet. Dazu sind jetzt in der jungen Welt und im Neuen Deutschland Interviews mit Hintergrundinformationen erschienen.

ethecon hat bekanntlich im November 2011 den Internationalen ethecon Blue Planet Award an die Bürger- und Menschenrechtsaktivistin Angela Davis verliehen. Dies geschah ausdrücklich unter Hinweis auf ihre langjährige Widerstandsarbeit gegen den gefängnis-industriellen Komplex. Diese moderne Sklaverei ist menschenverachtend und muss gestoppt werden.

Die USA sind Vorreiter bei der Privatisierung von Gefängnissen. Gefängniskonzerne wie die CORRECTIONS CORPORATION OF AMERICA (CCA) erhalten staatliches Geld für die Unterbringung von Gefangenen. Da überrascht es nicht, dass dieser Konzern massive Lobbyarbeit für härtere Bestrafung auch von geringfügigen Delikten betreibt.

Zugleich entdecken immer mehr Konzerne die Möglichkeit, in Strafanstalten zu Minimalkosten produzieren zu lassen und so die eigenen Profite zu maximieren. Diese Unterwerfung der Gefängnisse unter die Prinzipien von Ausbeutung und Profit wird weltweit in andere Länder exportiert. Auch in Deutschland wird bereits darüber diskutiert, das Gefängniswesen in diese Richtung zu „reformieren“.

Konzerne wie Microsoft, IBM, Boeing, Dell, Intel und AT&T beuten Gefängnisinsassen mit Niedriglöhnen skrupellos aus. Während sie sich die Kosten für die Arbeitsplätze, die Gesundheitsvorsorge usw. sparen, genießen sie gleichzeitig erhebliche Steuervorteile. Mit den unterbezahlten Insassen geraten auf Dauer die Löhne der Gesamtgesellschaft unter Druck. Lesen Sie unser Flugblatt zur aktuellen Kampagne, sammeln Sie Unterschriften, schicken Sie eine Protestmail von unserer Webseite und unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende! Unsere Kampagne wird auch von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt finanziell unterstützt.

: 6
Neuer Regierungsplan:
Verfassungsschutz entscheidet
über Gemeinnützigkeit

Über die „Extremismusklausel“, die Ministerin Kristina Schröder einführen wollte, haben wir in vergangenen Ausgaben unserer ethecon email info schon mehrmals berichtet. Dabei suchte sie diese „Extremisten“ in erster Linie unter linken Bewegungen – so ausschließlich, dass man sich fragen musste, ob sie vielleicht auf dem rechten Auge blind ist. Gerade in Anbetracht des rechten Sumpfes in Deutschland, von dessen Ausmaß sich die Bundesregierung seit Monaten „überrascht“ zeigt, erscheint uns das bemerkenswert.

Es ist ein großer Erfolg, dass dieser Extremistenbeschluss auf Grund der massiven öffentlichen Proteste, an denen auch ethecon beteiligt war, zurückgenommen werden musste. Allerdings soll nun das Gleiche – und noch mehr – über den Umweg der Steuergesetzgebung erreicht werden.

Das entscheidende an der Änderung ist: Nach der bisherigen Formulierung im Steuergesetz konnte gegen die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht geklagt und die Streichung erzwungen werden, nach der nun geplanten Formulierung ist keine Klage mehr möglich, die Gemeinnützigkeit ist unwiderruflich verloren. Im Detail sieht das so aus:

Der Kampf gegen den „Extremismus“ soll in der Bundesrepublik nun auch verstärkt fiskalisch geführt werden. Am 23. Mai verabschiedete das Bundeskabinett einen Gesetzesentwurf zum Jahressteuergesetz 2013 durch welchen es einschneidende Veränderungen für gemeinnützige Körperschaften geben könnte. In der Abgabenordnung (§ 51 Abs. 3 AO) wird ein Wort gestrichen, was dem Verfassungsschutz die Möglichkeit gibt, über die finanzielle Existenz von gemeinnützigen Organisationen zu urteilen.

Gemeinnützige Körperschaften, die in Verfassungsschutzberichten als extremistisch eingestuft wurden, verloren bisher – widerlegbar – ihre Steuerbegünstigungen (Gemeinnützigkeit). Sie konnten die Vorwürfe aber vor den Finanzämtern widerlegen. Das Wort „widerlegbar“ soll nun gestrichen werden und die Organisationen würden automatisch ihre Gemeinnützigkeit verlieren. Der Inlandsgeheimdienst Verfassungsschutz könnte durch die Gesetzesänderung negative fiskalische Sanktionen verhängen – ohne seine Quellen offen zu legen.

Derzeit liegt es an den Finanzämtern zu prüfen, ob ein Extremismus-Vorwurf durch den Verfassungsschutz zum Entzug der Gemeinnützigkeit führt. Die Finanzämter übernehmen so praktisch eine Kontrollfunktion des Verfassungsschutzes und sind die einzige außergerichtliche Anhörungsinstanz für betroffene Organisationen. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht dagegen keine Prüfung mehr vor; die Entscheidung läge faktisch allein beim Geheimdienst.

In einem von Attac und ROBIN WOOD initiierten offenen Brief an alle Bundestagsabgeordneten haben sich am 27. Juni 36 zivilgesellschaftliche Organisationen aus verschiedenen Bereichen (u.a. Greenpeace, BUND Deutschland, Medico International) gegen diese Gesetzesänderung gewandt und die Abschaffung des entsprechenden Absatzes in der Abgabenordnung gefordert. Mittlerweile haben sich 168 Organisationen diesen Protesten angeschlossen. ethecon ist eine von ihnen.

Eine Protestaktion gegen die geplante Steuerrechtsänderung hat es am 26. September vor dem Bundestag gegeben.

: 7
Obdachlosen-Fußball:
Homeless World Cup in Mexiko

Seit Gründung der Stiftung unterstützt ethecon die Fußball-Weltmeisterschaft der Obdachlosen (Homeless World Cup / HWC). Gründungsstifter Axel Köhler-Schnura: „Obdachlose sind vom Wirtschaftssystem ausgespuckt. Menschliche Ethik wird aus Profitgründen mit Füßen gertreten. Durch die Verweigerung von sozialer Hilfe, von Arbeit, von Wohnen etc. wird ihnen auch noch der letzte Rest an Würde geraubt. Die Fußball-Meisterschaften sind eine Chance für sie, sich ihre Würde rückzuerobern.“ ethecon gehört seit Jahren zu den Unterstützern und zu den Hauptsponsoren der deutschen HWC-TeilnehmerInnen.

In diesem Jahr findet der Homeless World Cup vom 6. bis zum 14. Oktober in Mexiko City statt. Bisher ist es damit immer gut gelungen, Aufmerksamkeit für die Belange der Obdachlosen zu erregen. Für viele HWC-Spieler verbessert sich nach der Teilnahme ihre Lebenssituation. Durch die Wahl des Veranstaltungsorts in Mexiko ist die Anreise für die vielen südamerikanischen Teilnehmer natürlich unkomplizierter. Aber die Flüge werden dadurch für andere, gerade für europäische Fußballer, enorm teuer. Trotz massiver Finanzierungsschwierigkeiten ist die Entscheidung gefällt worden, auch in diesem Jahr ein deutsches Team zu entsenden. Bitte helfen Sie uns, die Teilnahme des Teams zu sichern! Spenden Sie unter dem Stichwort „HWC 2012“. Einen Bericht über das Trainingslager, das letzte Wochenende zur HWC-Vorbereitung veranstaltet worden ist, finden Sie hier.

Details zu den Deutschen Meisterschaften, die Anfang September stattfanden, dem Homeless World Cup und Hintergrundinformationen zu dem Projekt finden Sie in dieser Broschüre.

: 8
Veranstaltungstipp für den 6.10.:
Business Crime Control Tagung

Die Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control, der auch unser diesjähriger Blue Planet Preisträger Jean Ziegler angehört, lädt am 6. Oktober in Frankfurt am Main zu ihrer Fachtagung ein. Die Veranstaltung steht unter der Überschrift „Umweltpolitik zwischen Legalität und Kriminalität“. Die einzelnen Themen und ihre Referenten sind:

– Die Zerstörung der Regenwälder (Martin Kessler)

– Der Terror des Fluglärms (Dirk Treber)

– Die Atomwirtschaft und der Umweltschutz (Wolf Wetzel)

– Die chronischen Erkrankungen durch Chemie und Strahlung (Kathrin Otte)

– Die Vergiftung unserer Lebensmittel (Norbert Drews)

Die Anmeldungen für diejenigen, die den im Eintrittspreisen inbegriffenen Mittagsimbiss wünschen, sollten bis 30. September eingegangen sein. Der Eintrittspreis variiert zwischen 5 und 15 Euro. Die Details zu der Veranstaltung finden Sie in diesem Flyer.

______________

Es gibt in Deutschland ca. 20 Tsd. Stiftungen, international mehrere hunderttausend. Zumeist sind es Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen, denen es in erster Linie um Macht und Geld geht, etwa den Erhalt großer Familienvermögen bzw. die Sicherung der gegebenen politischen Verhältnisse. Es gibt auch Förderstiftungen für alle möglichen Zwecke und sehr viele karitative Stiftungen, die sich um eine Vielzahl von Umweltschutz-, Gesundheits- etc. Problemen kümmern.

ethecon ist eine der wenigen Stiftungen, die sich system-, konzern- und globalisierungskritisch für einen grundlegenden Wandel der Verhältnisse engagieren. ethecon ist eine Stiftung „von unten“, die sich vor allem in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht.

Weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften sind willkommen.

Spenden bitte an:

EthikBank
Konto 30 45 536
BLZ 830 944 95
Internationale Bankverbindung
BIC GENODEF1ETK
IBAN DE 58 830 944 95 000 30 45 536

Werden Sie Fördermitglied. Ab 60 Euro jährlich möglich. Formlose Mitteilung unter Angabe eines Kontos zur Abbuchung des Beitrages genügt: mailto:info@ethecon.org.

Bei Interesse an einer Zustiftungen sprechen Sie am besten mit uns. Kurze Nachricht genügt.

Online spenden können Sie hier. Fördermitglied (ab 60 Euro jährlich) werden Sie hier. Zustiften (ab 5.000 Euro) können Sie hier. Eine Ansparzustiftung (ab 20 Euro monatlich) zeichnen Sie hier.

ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie
Ahrenshooper Str. 73
D-13051 Berlin
Fon 030 – 22 32 51 45
eMail mailto:info@ethecon.org
Internet https://www.ethecon.org/

Oder direkt an den Vorstand:
Axel Köhler-Schnura
Schweidnitzer Str. 41
40231 Düsseldorf
Fon 0211 – 26 11 210
Fax 0211 – 26 11 220
eMail mailto:aks@ethecon.org

Vorstand

Axel Köhler-Schnura/Düsseldorf
Dipl. Kfm./Träger des Preises für Zivilcourage 2000

Uwe Friedrich/Bonn
Dipl. Ing. und Stadtplaner/Betriebsrat

Gudrun Rehmann/Detmold
Journalistin

Kuratorium

Elke von der Beeck/Wuppertal
Erwachsenenbildnerin

Katharina Kniesche-Schubert/Hamburg
Bankkauffrau/Betriebsratsvorsitzende

Friedhelm Meyer/Düsseldorf
ehem. Pfarrer

Christiane Schnura/Düsseldorf
Dipl.Soz.Päd.

Wolfgang Teuber/Lübeck
Journalist

Karen Teuber-Genn/Lübeck
Dipl.Päd. und Theaterpädagogin

Lydia Will/Köln
Studentin