Es ist wieder soweit, die Berufsverbote kommen zurück. Lisa Poettinger darf nicht Lehrerin werden, weil sie konzern- und kapitalismuskritisch aktiv ist. Ähnlich erging es in den letzten Jahren einer zunehmenden Zahl von an gehenden Pädagogen und Pädagoginnen.
Eine antikapitalistische und konzernkritische Meinung ist kein Verbrechenethecon erklärt sich solidarisch mit Lisa Poettinger und allen anderen, die aus solchen Gründen Opfer von Berufsverboten wurden.
Die Münchner Klimaschutzaktivistin Lisa Poettinger will Lehrerin werden.
Knapp eine Woche vor Beginn ihres Referendariats bekommt sie Post. Sie erhält Ausbildungs- und Berufsverbot.
Auf über 100 Seiten, die sich nahezu komplett auf den Verfassungsschutz beziehen, wird ihr vorgeworfen, in einem Interview die Internationale Automobilausstellung (IAA) als „Symbol für die Profitmaximierung auf Kosten von Mensch, Umwelt und Klima“ bezeich
net zu haben. Für die junge angehende Lehrerin ein Schock.
Doch schlimmer noch: Der Begriff „Profitmaximierung“ stamme aus dem Kommunismus und werte das Gewinn
streben der Wirtschaft negativ ab. Wörtlich heißt es „Mit ihren Ausführungen üben Sie nicht nur Kapitalismuskritik, sondern sprechen sich für Antikapitalismus aus“.
Auch das »Eintreten für den ›Klassenkampf‹« sei mit der »freiheitlichen demokratischen Grundordnung« nicht vereinbar, denn laut Inlandsgeheim Mittlerweile solidarisieren sich viele Menschen und Organisationen mit Lisa Poettinger. Darunter auch ihre Gewerk
schaft, die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) und das ethecon Ehrenmitglied Konstantin Wecker. Diese Solidarität muss ausgebaut, den Berufsverboten muss breiter Protest entgegengesetzt werden.