Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Der zweite Weltkrieg begann. Um an diesen Tag zu erinnern und gleichzeitig ein antimilitaristisches Zeichen gegen Krieg zu setzen, finden in ganz Deutschland viele Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen statt.
In den vergangenen Tagen fand ein Protestcamp des Bündnisses „Rheinmetall Entwaffnen“ statt! Auch ethecon hat sich an den Protesten beteiligt (siehe Fotos) und eine Rede auf der Demonstration am 28.08. in Düsseldorf-Meerbusch gehalten.
In der Rede heißt es: „Krieg ist nicht normal! Auch wenn wir mittlerweile jeden Tag damit konfrontiert sind. Krieg ist nicht normal und das darf es auch niemals werden.
RHEINMETALL versucht zwar, in der sogenannten Mitte der Gesellschaft anzukommen, aber dagegen müssen wir uns wehren und das tun wir heute hier und auch im Rahmen eines tollen Camps in Köln, welches wir von der ethecon Stiftung unterstützen!
Wir schmähen mit unseren Negativpreisen die Personen hinter den verbrecherischen Konzernen, um zu zeigen, wer davon profitiert. Diese Frage ist immer entscheidend. Und nie ist die Antwort: die Bevölkerung. Es sind immer einige wenige Ultrareiche. Diese Menschen geben sich durch ihre Konzerne eine Fassade, ein Image, welches sie ja auch bspw. wie im Fall RHEINMETALL eben durch ein Sponsoring von Borussia Dortmund aufpolieren wollen. Wir sagen: Diese Menschen gehören nicht in die Mitte der Gesellschaft. Sie gehören enteignet und unter demokratische Kontrolle gestellt.“ (Marius Dornemann, Geschäftsführer ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie)

In Meerbusch wohnt Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende von RHEINMETALL und Träger des Internationalen ethecon Dead Planet Award 2017. ethecon stellte die Großaktionär*innen, die Vorstände und die Aufsichtsräte von RHEINMETALL nämlich bereits im Jahre 2017 für ihre Verbrechen an den internationalen Pranger. Seitdem haben wir den Kriegskonzern nicht mehr aus den Augen gelassen! Im Mai beteiligten wir uns an den Protesten gegen die RHEINMETALL Hauptversammlung 2025.
Brutale Polizeigewalt gegen Demonstration von „Rheinmetall entwaffnen“
Die Polizei stürmte am Samstagabend die friedliche Abschlussdemonstration des Kölner Protestcamps von „Rheinmetall Entwaffnen!“ gegen den deutschen Kriegskurs mit über 3000 Teilnehmer:innen und hielt Hunderte bis zum Morgen unter schrecklichen Bedingungen in einem Polizei-Kessel fest. Demonstrierende berichten über fehlende Grundversorgung mit Wasser. Der parlamentarischen Beobachterin Lisa Schubert (Partei Die Linke) wurde der Zugang verwehrt. Auch Passant:innen und Anwohner:innen, die den Eingeschlossenen unter anderem Wasser bringen wollten, wurden von der Polizei zurückgedrängt. Die medizinische Versorgung teilweise schwer verletzter Personen wurde gezielt behindert. Die Demosanitäter:innen waren bis in die frühen Morgenstunden ununterbrochen im Einsatz. Insgesamt wurden 265 Patient:innen gezählt, die an diesem Tag behandelt werden mussten, wobei von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen ist. Etwa 20 Verletzte mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Die Einkesselung dauerte bis zu acht Stunden an – obwohl zahlreiche Gerichtsurteile das Festsetzen von Demonstrierenden grundsätzlich für rechtswidrig erklären. Ein Verbot der Polizei, den gesamten Antikriegsprotest von „Rheinmetall Entwaffnen“ zu verbieten, scheiterte vorher gerichtlich.
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie solidarisiert sich mit den Protestierenden und verurteilt das Vorgehen der Polizei aufs Schärfste!

Neues vom Kriegsgewinnler RHEINMETALL
Unter dem Motto „Wirtschaftsfaktor Rüstung 2025 – Motor für den Industriestandort Deutschland?“ findet heute, dem internationalen Antikriegstag (!!!), eine Handelsblatt Konferenz in Düsseldorf statt. Auf der Bühne wird auch Armin Papperger sitzen und über das „olivgrüne Wirtschaftswunder“ reden. Frieden wird wohl keine Rolle spielen, denn der steht für die Anwesenden ja ihrem Profitstreben im Weg.
Stichwort Profit: Letzte Woche wurde Deutschlands größte Munitionsfabrik von Rheinmetall in Unterlüß eröffnet. Der Konzern will damit an die Spitze Europas vorrücken und die ganze Welt zukünftig mit über 350.000 Schuss Artilleriemunition jährlich beliefern. Selbstverständlich auch in Kriegs- und Krisengebiete. Mit dabei waren Verteidigungsminister Pistorius und Finanzminister Klingbeil (beide SPD) und der NATO Generalsekretär Rutte.
Einen interessanten Hintergrundartikel („Rüstungsland Niedersachsen: Weg vom Auto, hin zum Panzer – mit tatkräftiger Unterstützung der SPD“) gibt es hier. Einen weiteren spannenden Hintergrundreport gibt es im ISW Report 140. Dieser untersucht den Militär-Industrie-Komplex und seine Wirkungen am Beispiel Deutschlands. Seine drei Säulen – Waffenindustrie, militärische Komponente und politische und personelle Lobby – werden näher betrachtet. Bestellen kann man ihn hier. Der ethecon Gründungsstifter Axel Köhler-Schnura sitzt übrigens im Beirat des ISW.
Alles für den Frieden!
ethecon fordert im Rahmen der Kampagne „Alles für den Frieden!“ Abrüstung, Diplomatie und Frieden müssen wieder auf die Tagesordnung!
RHEINMETALL muss unter demokratische Kontrolle gestellt werden und ausnahmslos alle Rüstungsexporte einstellen sowie die Waffen- und Rüstungsproduktion des Konzerns hin zur Produktion von zivilen Gütern umwandeln!
Heraus auf die Straße, zum Antikriegstag! Alle Infos dazu findet ihr hier.
Für die Zukunft des Planeten und der Menschheit gibt es keine Alternative zu Abrüstung. Und diese müssen wir uns erkämpfen!
Deshalb ruft ethecon auch auf zu den Großdemonstrationen am 3. Oktober 2025 in Stuttgart und Berlin.
Handliche Friedenstransparente für den persönlichen Einsatz und kleine Plakate für Fenster und Türen jetzt kostenfrei anfordern.
Wir fordern:
Widerstand gegen jeden Krieg und die Gefahr eines Atomkriegs!
Gegen die Hochrüstung mit ihren unsozialen Konsequenzen
Stopp aller Kriege, Völkermorde und Kriegsprovokationen!
Verhandlungen und Diplomatie statt Waffen!
Abrüstung und Frieden jetzt!