Neues von Gaby Weber

Es gibt Neuigkeiten von der Filmemacherin und ethecon-Ehrenmitglied Gaby Weber:

Gaby Weber hat ihren neuen Film online gestellt. Er trägt den Titel „Dann kann man Rostock abschreiben – über den Zustand der norddeutschen Friedensbewegung“:
Rostock am 5. Juni. Heute fällt der Startschuss für das NATO-Manöver Baltops, Baltic Operations. Zwei Wochen soll es dauern und militärische Präsenz in der Ostsee demonstrieren. Abschreckung steht auf der Tagesordnung, und der Adressat heißt Russland. Die Nordatlantische Allianz will durchspielen, wie sie im Konfliktfall an und auf diesem strategisch wichtigen Gewässer operieren kann. Über 40 Kriegsschiffe werden aus dem Hafen von Rostock in die See stechen, genau genommen, aus Warnemünde. Schon seit den Morgenstunden warten hier vor dem Leuchtturm Friedensbewegte, um gegen diese „Kriegsspiele“ zu protestieren. Eingeladen hat das „Friedensbündnis Norddeutschland“. Viele Rostocker sorgen sich um ihre Sicherheit, da die Stadt inzwischen zu einem wahren Militärisch-Industriellen Komplex geworden ist, vor allem, seit das NATO-Hauptquartier CTF, das Commander Task Force Baltic, eröffnet wurde – ein umstrittener Stützpunkt, der – sagen die Kritiker – gegen den 2+4-Vertrag verstößt. Die russische Regierung hat bereits gegen die Einrichtung protestiert, diplomatisch protestiert, bisher. Wird es dabei bleiben, oder wird Putin irgendwann die Geduld verlieren und Rostock angreifen?  Der 5. Juni ist ein Donnerstag, also Arbeitstag, und, abgesehen von den Aktivisten, sind nur wenige Bürger erschienen. Die neuen militärischen Installationen wie das CTF und das Marine Arsenal bringen Arbeitsplätze und Steuergelder. Kein Wunder, dass sich die Politik bedeckt hält. Sogar die Oberbürgermeisterin von Rostock – und die ist von der Partei die Linke – hat die Kriegsspiele nicht gerügt sondern ist in den Urlaub gefahren. Damit steht sie nicht alleine, ihre Partei, die in Mecklenburg-Vorpommern mitregiert, hatte erst Ende März im Bundesrat für die Aufhebung der Schuldenbremse und damit für die Aufrüstung gestimmt, gemeinsam mit CDU, SPD und den Grünen.

Die normalen Bürger werden mit ihren Sorgen alleine gelassen: von den politischen Parteien, die eigene Interessen verfolgen, aber auch von der Gewerkschaft und der Kirche. Das, was einmal in Deutschland eine große pazifistische Bewegung war, ist zersplittert. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, pflegt sein eigenes Ego. Heute wird es vier verschiedene Kundgebungen zu dem Manöver geben.

Den Film kann man hier sehen.

Präsident von Ecuador kündigt „strategische Allianz“ mit Söldnertruppe BLACKWATER an

Der Präsident von Ecuador, Daniel Noboa, hat bekannt gegeben, dass seine Regierung mit Erik Prince, dem Gründer von BLACKWATER, zusammenarbeiten wird. Das private US-Militärunternehmen ist für seine Missbrauchsfälle in mehreren Ländern bekannt. In einer Nachricht in den sozialen Netzwerken erklärte der Präsident, dass angesichts der eskalierenden Gewalt im Land „die internationale Hilfe beginnt“. Er habe sich mit Prince getroffen, um „eine strategische Allianz zur Stärkung unserer Fähigkeiten im Kampf gegen den Drogenterrorismus und zum Schutz unserer Gewässer vor illegaler Fischerei“ zu bilden. Wir stellen uns gegen JEDE Zusammenarbeit mit diesem Killerkonzern!

ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie hat den Besitzer und die verantwortlichen Manager des US-amerikanischen Killerkonzerns XE (früher BLACKWATER) für die Gefährdung und den Ruin unseres Blauen Planeten im Jahre 2008 mit dem Internationalen ethecon Dead Planet Award geschmäht und seitdem nicht aus den Augen gelassen. Alle Infos dazu findet ihr hier.

Plakataktion unterstützen: 80 Jahre Hiroshima & Nagasaki – Für eine Zukunft ohne Atomwaffen

Die verheerenden Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki jähren sich 2025 zum 80. Mal. 92.000 Menschen starben sofort. 130.000 weitere kamen noch im selben Jahr ums Leben. Das Netzwerk Friedenskooperative startet gemeinsam mit Partnern eine Plakataktion unter dem Motto „Für eine Zukunft ohne Atomwaffen!“ Die Plakataktion könnt ihr hier unterstützen. Das Zeitalter der Atomwaffen ist noch lange nicht vorbei. Auch Deutschland bemüht sich, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Der Kauf von atomwaffenfähigen Bombern für die Bundeswehr wurde bereits beschlossen, RHEINMETALL hat mit dem Bau einer Fabrik für die F-35-Bomber begonnen, in der EU macht sich Deutschland dafür stark, eigenen Zugriff auf die französischen Atombomben zu bekommen.
Am 5. Juli findet zudem in Göttingen eine Veranstaltung zu 70 Jahren Russell-Einstein-Manifest statt.

Alles für den Frieden

Die Friedensbewegung warnt seit Jahren davor, dass die Kriegsgefahr steigt und dass die Atomkriegsgefahr zunimmt. Wem das zu abstrakt ist oder der das alles für ein Hirngespinst gehalten hat, der muss heute nur einmal die Nachrichten schauen. In Gaza geschieht ein Völkermord, vor unser aller Augen, und die Bundesregierung unterstützt nicht nur durch Waffenlieferungen, sondern will auch im großen Stil mitmischen und mittelfristig zur Weltmacht aufsteigen. Das selbst erklärte Ziel ist, mindestens die mit Abstand stärksten Armeen Europas zu haben, um so im Wettkampf um Rohstoffe, Handelswege und Absatzmärkte die Nase vorn zu haben. Das heißt für uns, dass die nächsten Generationen hoch verschuldet sein werden und durch Sparmaßnahmen in beispielsweise Bildung und die öffentliche Daseinsfürsorge in die Existenzbedrohung getrieben werden. 5% des Bruttoinlandsprodukts sollen zukünftig für Krieg, Tod und die Zerstörung unseres Planeten ausgegeben werden (nach aktuellem Stand wären das mehr als 215 Milliarden € jährlich!!!). Die Bellizisten jubeln und unsere Kinder und Enkelkinder landen im Schützengraben. Das dürfen wir nicht zulassen! Deshalb führt ethecon schon seit über 3 Jahren die Kampagne „Alles für den Frieden“ durch.

Die Friedensbewegung lebt

Es ist unser aller Aufgabe, der Aufrüstung und Kriegstreiberei etwas entgegenzusetzen und JETZT aktiv zu werden – bevor es zu spät ist!

Deshalb merken wir uns jetzt schon den 3. Oktober 2025 in unseren Kalendern vor! Die Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder!“ ruft für den 3. Oktober zu einer bundesweiten Demonstration an zwei Orten auf (Berlin und Stuttgart). Gegen die Raketenstationierung. Gegen die Hochrüstung mit ihren unsozialen Konsequenzen. Gegen die innere Militarisierung. Gegen die Bedrohungslüge. Für die Beendigung aller Kriege – insbesondere in der Ukraine und im Mittleren Osten / Westasien. Für Frieden, Waffenstillstand, Verhandlungen und Abrüstung! Genauere Informationen bekommt ihr dazu Anfang Juli!

Die Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig“ begrüßt das am 11. Juni 2025 veröffentlichte Manifest „Friedenssicherung in Europa durch Verteidigungsfähigkeit, Rüstungskontrolle und Verständigung“ aus SPD-Kreisen. Mehr Infos dazu hier. Die Kampagne unterstützt die Forderung nach einer Rücknahme der Ankündigung der US-Regierung und der Bundesregierung vom 10. Juli 2024 über die Stationierung von konventionellen landgestützten US-Mittelstreckenwaffen ab 2026. ethecon schließt sich dem an und fordert: Abrüstung jetzt!

Am 8. Juli setzen bundesweit Bürgermeister und und Bürgermeisterinnen vor ihren Rathäusern ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Mit dem Hissen der Flagge des weltweiten Bündnisses der „Mayors for Peace“ appellieren die Bürgermeister für den Frieden an die Staaten der Welt, Atomwaffen endgültig abzuschaffen. Doch warum gerade am 8. Juli?
Am 8. Juli 1996 hat der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten im Auftrag der Generalversammlung der Vereinten Nationen verkürzt festgestellt, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich völkerrechtswidrig sind. Das unterstützen wir natürlich!

Wir rufen nach wie vor dazu auf, den Berliner Appell gegen Hochrüstung zu unterschreiben!!

ethecon in Aktion – Alles für den Frieden!

Wir waren in der vergangenen Woche auf der Straße. Auf der Demonstration „Stoppt den Genozid, stoppt die Waffenlieferungen!“ haben wir die Forderungen unserer Kampagne „Alles für den Frieden!“ unterstrichen. Seitdem hat sich die Lage weiter zugespitzt. Israel hat nun einen weiteren Krieg begonnen, indem der Iran völkerrechtswidrig überfallen wurde. Unterstützung gab es durch Donald Trump und die USA. Die Atom- sowie Weltkriegsgefahr steigt so enorm! Wir müssen den Druck von der Straße weiter erhöhen! Unser Ziel ist und bleibt (wie in unserem Stiftungsmotto festgehalten): Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!

Menschlichkeit verteidigen – Stoppt das Massaker in Gaza!

Wir dokumentieren den Bündnisaufruf zur Demo am 27.6. in Düsseldorf:

In Gaza geschieht ein Menschheitsverbrechen und Deutschland macht sich mitschuldig.
Mehr als 56.000 Tote, darunter tausende Kinder. Über 80 % des Gazastreifens liegen in Trümmern. zivile Infrastruktur – Krankenhäuser, Schulen und Häuser – wurde systematisch zerstört. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Wasser, Strom, Internet und Nahrungsversorgung wurden gekappt. Israel nutzt Hunger als gezielte Kriegswaffe. Gaza wird im wahrsten Sinne des Wortes ausgehungert. Das ist kein „Konflikt“. Es ist genozidale Kriegsführung. Es ist eine ethnische Säuberung, eine Vertreibung mit System.

Der Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 war ein grausames Massaker an der israelischen Bevölkerung. Doch er rechtfertigt nicht die systematische Vernichtung palästinensischen Lebens, genauso wenig wie die jahrzehntelange Besatzung, die diesem Blutvergießen vorausging und fortbesteht.
Seit Jahrzehnten widersetzt sich Israel dem internationalen Völkerrecht:
Die Besatzung palästinensischen Territoriums, die Blockade Gazas und die illegale Siedlungspolitik stehen im Widerspruch zu Resolutionen der UN und zu grundlegenden menschenrechtlichen Prinzipien. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) untersucht zurecht mögliche Kriegsverbrechen und die Besetzung palästinensischer Gebiete durch Israel wird vom Internationalen Gerichtshof (ICJ) geprüft.

Und Deutschland?
Deutschland liefert weiter Waffen – in 2024 im Wert von über 480 Millionen Euro. Rüstungsfirmen wie Rheinmetall profitieren vom Krieg. Die Bundesregierung erklärt die Solidarität mit Israel zur „Staatsräson“, doch schweigt zu den
Massakern an der palästinensischen Bevölkerung. Kritik daran wird pauschal als antisemitisch diffamiert.
Zugleich droht eine regionale Eskalation von historischem Ausmaß.
Nachdem bereits Teile Libanons, Syriens und Jemens Ziel von Angriffen waren, greift Israel nun den Iran an,– ein weiterer völkerrechtswidriger Akt, der das Risiko eines Flächenbrands im gesamten Nahen Osten dramatisch erhöht.
Während Israel sich auf das vermeintliche Selbstverteidigungsrecht beruft, ignoriert es die Grundsätze des Völkerrechts und bringt damit Millionen Menschen in der Region in Lebensgefahr. Der Angriffskrieg gegen den Iran bedeutet nicht nur eine weitere Eskalation – er offenbart, wie weit Israels Regierung bereit ist zu gehen, um ihre Dominanz durchzusetzen.
Statt auf Deeskalation zu setzen, befeuert Deutschland diese gefährliche Entwicklung durch militärische und politische Rückendeckung. Doch wer Kriegsverbrechen mit Waffen beliefert, macht sich mitverantwortlich.

Wir sagen: Nicht in unserem Namen!
Wir fordern:
· Ein sofortiges Ende der Angriffe seitens der israelischen Armee
· Ein Ende aller Waffenlieferungen an Israel
· Die Beendigung der Belagerung, Vertreibung und ethnischen Säuberung in Gaza
· Sanktionen gegen das israelische Besatzungsregime
· Einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln
· Sofortige humanitäre Hilfe und Schutz für die palästinensische Zivilbevölkerung
· Die Beendigung der institutionellen Zusammenarbeit mit Israel auf internationaler Ebene, insbesondere keine Unterstützung Israels vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH)

ethecon empfiehlt Veranstaltung zu Pablo Neruda in Leverkusen

Wolfgang Teuber, Jg. 1954, ist Starkstromelektriker und Journalist. Seit Gründung der Stiftung im Jahr 2004 arbeitet er auf ehrenamtlicher Basis in den Organen der Stiftung mit. Seit 2021 ist er Mitglied des Vorstands.

Im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit wurde bekannt, dass er ein großer Kenner von Leben und Wirken von Pablo Neruda ist. Der chilenische Kommunist, Dichter, Schriftsteller und Nobelpreisträger ist einer der bemerkenswertesten Künstler des 20. Jahrhunderts.

Nur folgerichtig, dass die Idee entstand, dieses bemerkenswerte Wissen im Rahmen einer ethecon Veranstaltung zu präsentieren. Immerhin war Pablo Neruda ebenfalls ein Kämpfer „für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Unterdrückung“ (Stiftungsmotto).

Pablo Neruda: Dichter – Diplomat – Literaturnobelpreisträger – Kommunist 

Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen im Süden Chiles, Sohn einer Dorfschullehrerin und eines Lokführers, beginnt Pablo Neruda schon von früher Jugend an Gedichte zu schreiben. Er wächst heran zu dem bedeutendsten chilenischen Dichter, zu einem der größten Schriftsteller Lateinamerikas, zu der gewaltigen Ausnahmeerscheinung der Gegenwartsdichtung des 20. Jahrhunderts. In Wort und Tat stand er, nach seinen eigenen Worten, auf der Seite der Menschen „ohne Schuhe und Schule“. Er schrieb zugleich in seinem umfangreichen Werk herrliche Gedichte über die Natur, die Geschichte und die Kultur nicht nur Lateinamerikas und auch heute noch mit Genuss zu lesende wunderschöne Liebesgedichte.

Der Vortrag von Wolfgang Teuber soll ein Eindruck und Überblick geben über den Menschen und Kommunisten Pablo Neruda und sein gewaltiges poetisches Werk, das zu den großen Schätzen der Weltliteratur zählt.

Kultur am Park

Karl-Liebknecht-Schule

Am Stadtpark 68

Leverkusen

27. Juni 2025, 19.00 Uhr

Alle Infos gibt es hier.

Übrigens: Wolfgang Teuber ist auch ein großer Kenner des griechischen Musikers Mikis Theodorakis. Eine entsprechende Veranstaltung wird sicherlich folgen.

Schikanen der Polizei gegen Friedens- und Solidaritätskundgebung mit Palästina „Stoppt den Völkermorde, das Aushungern und die Vetreibung der Palästinenser“

 

Wir dokumentieren die Pressemitteilung der Veranstalter der Gaza-Kundgebung am 14.6.25 am Brandenburger Tor:

Die Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder“ und die Friedenskoordination Berlin protestieren gegen die Behinderungsstrategie der Polizei Berlin.

Mit einer fadenscheiniger Begründung wurden wir vom Brandenburger Tor (Platz des 18. März) vertrieben. Wegen der Kurzfristigkeit des Verbots und, da die Mobilisierung bereits lief, stimmten wir dem neuen Ort – Straße des 17. Juni, hinter der Ebertstr. zu, um einen Tag später mit der Forderung der Polizei konfrontiert zu werden, 50 Meter weit in die Straße des 17. Juni zu rücken und noch einen Tag später, uns nochmals 100 weiter westlich (beim „Rufer“) aufzustellen.

Dies können wir nur als Affront werten, weil zugleich zwei pro-israelische Demonstrationen auf der Straße des 17. Juni und auf dem Platz des 18. März angemeldet wurden.

Den Schikanen die Krone setzt die Ankündigung auf, dass eine Biker-Demo mit 500 bis 700 Maschinen direkt vor Beginn der Protestkundgebung den Kundgebungsort kreuzen wird. Bei erwartbar Tausenden Kundgebungsteilnehmer:innen, die sich dort aufgrund der Unterstützung durch mehr als 80 Gruppen einfinden werden, stellt das eine unzumutbare Gefährdung der Teilnehmenden dar. Bitten unsererseits, die Biker über die Yitzhzak-Rabin-Str. – Scheidemannstr. zum Brandenburger Tor umzuleiten, wurden polizeilicherseits abgelehnt. Ein Aufbau der Lautsprecheranlage und Soundchecks werden dadurch fast verunmöglicht.

Die Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder“ und die Friedenskoordination Berlin stehen für große und vor allem friedliche Protestaktionen gegen Krieg und Hochrüstung u.a. am 3.10.2024. Nun sollen wir durch die repressiven Maßnahmen der Polizei in eine konfrontative Auseinandersetzung gezwungen werden. Unseren Gegner haben wir nie in den Polizistinnen und Polizisten, sondern in den politischen Verantwortlichen für Kriege und Waffenlieferungen gesehen. So wollen wir auch diese Kundgebung gegen „DEN VÖLKERMORD, DAS AUSHUNGERN UND DIE VERTREIBUNG DER PALÄSTINENSER “ familienfreundlich und friedlich gestalten.

Wir fordern die politisch Verantwortlichen der Stadt und der Polizei dringend auf, demokratischen Grundrechten besonders auch dem Versammlungsrecht den im Grundgesetz vorgesehen Platz einzuräumen und beizutragen zu einem repressionsfreien Verlauf der großen Friedenskundgebung.“

ethecon solidarisiert sich mit den Friedensprotesten! – Aufruf zur Demo „Stoppt den Völkermord, das Aushungern und die Vertreibung der Palästinenser!“

Wo sind die „Madleen“-Aktivist*innen?

Das Schiff „Madleen“ war in humanitärer Mission unterwegs Richtung Gaza. Internationale Aktivist*innen, darunter Greta Thunberg, wollten Hilfsgüter nach Gaza bringen. Als Zeichen des Protests gegen die seit zwei Jahren andauernde Abriegelung, Aushungerung und Bombardierung des 360 km2-großen Gaza-Streifens durch die israelische Regierung und gegen die zunehmende militärische Aggression gegen das palästinensische Westjordanland. Als Zeichen der Solidarität mit den ca. 2,5 Mio. Menschen im Gaza-Streifen und den ca. 3 Mio. Palästinenser*innen im Westjordanland.

Nach dem schrecklichen und unangekündigten Angriff der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen auf Israel am 07. Oktober 2023 mit ca. 1.200 getöteten Menschen und 251 verschleppten Geiseln wurden durch die israelische Armee bis heute ca. 55 Tsd. palästinensische Zivilist*innen getötet und ca. 125.000 verletzt. Laut UN ca. 70 Prozent Frauen und Kinder. Zudem mehr als 200 Journalist*innen sowie Hunderte Ärzt*innen, Angehörige der medizinischen Versorgung, des humanitären Personals und Angehörige der UN.

Die „Madleen“ wurde in internationalen Gewässern vor der Küste Gazas von der israelischen Armee widerrechtlich gestoppt. Die zwölfköpfige Besatzung wurde entgegen internationalem Rechts verschleppt. Zuvor wurde das Schiff bereits in Sizilien mit Drohnen bedroht und vor dem Militäreinsatz mit akustischer Geräuschkulisse sowie mit einem bis zum Moment unbekannten weißen Pulver attackiert.

Wie es nach dem Militär-Angriff auf die „Madleen“ weiterging, ist bis zum Moment unklar. Greta Thunberg und weitere Aktivist*innen wurden bereits ausgewiesen, die anderen Aktivist*innen sollen „in Haft“ genommen worden sein. Kein Mensch weiß, wo sie sich befinden, es gibt bislang keine authentische Meldung der Betroffenen, der Angehörigen oder eines anwaltlichen Vertreters.

Und die USA & Deutschland?

Die Mission der „Madleen“ und ihrer Besatzung wird von den Medien weitgehend als „Inszenierung“ (SPIEGEL), „PR-Stunt“ (Frankfurter Rundschau) oder „Segeltörn für Selbstdarsteller“ (Berliner Tagesspiegel) herabgewürdigt. Die Hintergründe und das Vorgehen des Militärs gegen diesen zivilen Einsatz werden unsachgerecht dargestellt oder gar ganz weggelassen.

Kein Wunder, geht es doch wieder einmal um Märkte und Profite und um die Vorherrschaft des westlichen Kapitalismus im Nahen Osten. Der US-Präsident will den Gaza-Streifen entvölkern und in ein Badeparadies umwandeln, der deutsche Kanzler sichert dem vom internationalen Gerichtshof gesuchten israelischen Präsidenten zu, dass Deutschland den Haftbefehl nicht vollziehen werde und sorgt für die reibungslose Lieferung von Waffen nach Israel. Seit dem 7. Oktober 2023 hat Deutschland Waffen im Wert von 485 Millionen Euro nach Israel genehmigt und damit nicht nur ordentlich mitverdient, sondern das mörderische Vorgehen Israels gegen die palästinensische Bevölkerung aktiv unterstützt. Die USA haben gar Sanktionen gegen Richter*innen des Internationalen Gerichtshofs verhängt.

ethecon Preisträger*innen fordern Frieden

Der 2018 verstorbene international hoch angesehene israelische Journalist und Friedensaktivist Uri Avnery setzte sich zeitlebens für die Unterdrückten Palästinenser ein und kritisierte die Regierung Israels scharf für ihr antipalästinensisches Vorgehen. In seinem Buch „Von Gaza nach Beirut: Israelisches Tagebuch“ schrieb er darüber, wie der Staat Israel seine Unschuld verlor. Er wurde von ethecon im Jahr 2008 mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award geehrt.

Jean Ziegler, Internationaler Blue Planet Preisträger 2012 und langjähriger UN-Sonderberichterstatter, stellt im Rahmen seines neuen Buchs klar, dass sich Israel nicht über das Recht auf Nahrung hinwegsetzen kann. Die Menschen in Gaza sind akut vom Hungertod bedroht. Jedes zweite Kind leidet schon an Mangelernährung.

Mary Ann Wright, die Blue Planet 2018 Preisträgerin, äußert sich im Voraus bereits direkt zu der Flotilla Mission der „Madleen“: „Wenn Israel die „Madleen“ angreift, eine zivile Mission, die am 1. Juni nach Gaza segelt, dann deshalb, weil die Welt jahrzehntelang Israels ungestrafte Gewalt geduldet hat, von Massakern in Gaza und im Westjordanland bis hin zu Piraterie und der Ermordung von humanitären Helfern in internationalen Gewässern.“

Und auch die mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award 2013 ausgezeichnete Holocaust-Überlebende Esther Bejarano sprach in einem Interview, kurz vor ihrem Tod, über die Geschehnisse in Gaza, die sie selbst sehr aufwühlten: „Ich möchte sagen: ich war schon immer gegen die unmenschliche Politik gegenüber den Palästinensern und gegen den Krieg gegen sie … Und wenn ich das sage, werde ich des Antisemitismus beschuldigt.“ Zum Kampf der Bewohner des Gaza-Streifens sagt sie: „Ich bin der Meinung, die Palästinenser haben das Recht, sich gegen das, was Israel ihnen antut, zur Wehr zu setzen. Das ist völlig berechtigt. Sollen wir zulassen, dass sie von den Israelis umgebracht werden? Es wird gesagt, die Hamas habe Israel mit Raketen beschossen, deswegen trüge sie die Verantwortung für den Krieg. Ja, wer hat denn den Krieg begonnen? Das waren nicht die Palästinenser!“

ethecon ruft zur Demo-Teilnahme in Berlin auf

Am 14. Juni findet in Berlin die Demonstration „Stoppt den Völkermord, das Aushungern und die Vertreibung der Palästinenser!der Initiative „Nie wieder Krieg“ statt. ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie unterstützt die Forderung der Demonstration und ruft ihre Mitglieder auf, sich daran zu beteiligen. Der Druck von der Straße muss jetzt zunehmen, ehe es zu spät ist und es keine Palästinenser mehr im Gaza-Streifen gibt.

Wann? 14. Juni 2025, Beginn 14:00 Uhr

Wo? Berlin, Platz des 18. März

Alles für den Frieden!

Im Mai fand mit vieltausendfacher Beteiligung in Jerusalem der „Friedensgipfel der Völker der Welt“ statt. Begleitet von Massendemonstrationen in Israel, bei denen Hunderttausende auf die Straßen gingen.

Aktuell demonstrierten israelische Friedensaktivisten am Freitag, dem 6. Juni, nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Rahmen eines Protestmarschs für ein Ende des Krieges und des Hungers. „Die Blockade und der Hunger schützen niemanden. Der Krieg gibt uns keine Sicherheit und bringt die Geiseln nicht zurück“, machten die Demonstranten deutlich. Am 7. Juni fanden in ganz Israel Proteste statt, die die Freilassung der Geiseln und das sofortige Ende des Krieges forderten und sich gegen die rechtsextreme Regierung von Benjamin Netanjahu richteten.

Tausende aus aller Welt werden am „Globalen Marsch nach Gaza“ teilnehmen, der bereits weltweit gestartet ist. Es werden Demonstrierende aus über 50 Ländern erwartet.

Von all dem ist in den deutschen Medien nichts zu finden.

ethecon unterstützt all diese Proteste und Aktionen.

ethecon fordert:

Alles für den Frieden!

Waffenstillstand sofort! Stoppt das Töten in Gaza!
Stoppt den Völkermord an den Palästinensern!

Stopp der Waffenlieferungen nach Israel!

Sicherstellung der humanitären und medizinischen Versorgung!
Wahrung der Menschenrechte! Kein Mensch darf hungern!

Keine Kriminalisierung von Aktivisten, die sich gegen die völkerrechtswidrige Seeblockade des Gaza-Streifens stellen! Freilassung aller Aktivist*innen!

Mit solidarischen Grüßen,
Marius Dornemann