Soli-Grüße zum internationalen Frauentag

Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Mitglieder,

heute ist internationaler Frauentag. Aus diesem Grund hat unser Gründungsstifter Axel Köhler-Schnura einen offenen Brief verfasst und da uns dieses Thema und dieser Tag sehr am Herzen liegen, veröffentlichen wir diesen Brief:

Liebe Freundinnen,
liebe Freunde,

Minderschätzung, Verachtung und Gewalt gegen Frauen sind gang und gäbe. Nach vielen Jahrhunderten noch immer!

Minderschätzung, Verachtung und Gewalt gegen Frauen sind eines der großen und offen vor aller Augen liegenden Verbrechen des Kapitalismus (und der Vorgänger-Systeme).

Dank der Kommunistin Clara Zetkin wurde zur Brandmarkung dieses Verbrechens und zur Beschleunigung des Kampfes gegen diese Schande der Menschheit auf einer Frauenkonferenz 1907 die Idee eines “Kampftags für die Rechte der Frauen” vorangetrieben und 1910 auf einer internationalen Frauenkonferenz in Stockholm als “Internationaler Frauentag” beschlossen.

Heute, im Jahr 2024, wird dieser Tag überschattet von der drohenden Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschheit. Und das in gleich zweifacher Hinsicht: Durch einen drohenden atomaren Weltkrieg sowie durch das drohende Kippen lebenswichtiger ökologischer Prozesse.

Seit zwei Jahren eskalieren die Kriege. Alleine die knapp fünf Monate Gaza-Krieg seit Oktober töteten laut UNO ca. 16.000 Frauen und Kinder und ca. 5.000 Männer. Und verletzten ca. 100.000 weitere Menschen (in aller Regel schwer). Und traumatisierten Millionen. Doch NATO und G7 rüsten weiter auf. Gegen Russland. Gegen China. Gegen Nordkorea. Die Welt rüstet auf wie nie zuvor. In Deutschland werden Atomraketen stationiert. Die EU fordert eigene Atombomben.

Die Kurse und Profite der Rüstungskonzerne explodieren. Die Ultrareichen und die Reichen reiben sich die Hände

Das für meinen Gruß zum heutigen Frauentag gewählte Bild stammt aus der Zeit, als schon einmal ein Frauentag von akuter Atomkriegsgefahr überschattet war. Damals wurde die Stationierung von Atomraketen in Deutschland verhindert. Das müssen wir auch jetzt wieder schaffen.

Zugleich eskalieren die Öko-Katastrophen. 2023 wurde erstmals – zwar nur für kurze Dauer, aber dennoch – die 1,5-Grad-Grenze für die weltweite Erwärmung überschritten. Vernichtung von Biotopen und Artenschwund, Stürme, Dürren, Erdrutsche sowie andere ökologische „Extrem-Ereignisse“ verursachen steigende Opfer durch Hunger, Flucht, Not und Elend. Frauen und Mädchen bis zu viermal so häufig von Naturkatastrophen betroffen wie Männer. Ihr Risiko ist 14.mal so hoch wie das für Männer. 80% der Menschen, die weltweit vor Naturkatastrophen fliehen müssen, sind Frauen. Wobei es immer um sehr große Zahlen geht. Laut UNO waren alleine in den letzten zehn Jahren 1,7 Milliarden Menschen betroffen, ca. 700.000 kamen zu Tode.

Insgesamt müssen wir also nicht nur handeln, sondern unseren Horizont erweitern. Wir müssen die Frauenfrage mit der Friedensfrage und die Friedensfrage mit der Ökologie-Frage verbinden. Wir müssen den Sturz des Kapitalismus und des Profitdiktats auf die Tagesordnung setzen. Wir müssen die Spaltung der Welt beenden.

Die Wut der Frauen ist auch meine Wut! Weiterkämpfen ist angesagt!

Vom Frauentag zum Ostermarsch! Vom Ostermarsch zum 1. Mai.

Axel Köhler-Schnura