Solidarität mit den Streikenden bei AMAZON

Dieser „Prime-Day“ im Sonderangebot: Klassenkampf

ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie erklärt sich solidarisch mit den Streikenden an den sieben AMAZON Standorten in Deutschland und unterstütz ihre Forderung nach Tarifvertrag „Gute und Gesunde Arbeit“.

In Begleitung zu der AMAZON Prime Week, der jährlichen Angebotsoffensive des Unternehmens, rief ver.di Streiks in sieben Standorten in Deutschland auf. ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie erklärt sich solidarisch mit den Streikenden.

„Als weltgrößter Versandhandels-Konzern ist AMAZON einer der berüchtigtsten Krisengewinner der Pandemie. AMAZON hat seine Gewinne auf 6,3 Milliarden Dollar verdreifacht. Jeff Bezos verdient in einer Sekunde fast so viel Geld, wie eine Lagerarbeiterin bei AMAZON in einem Monat. Das ist infam. In Anbetracht dessen müsste die AMAZON-Führung sich glücklich schätzen, dass die Gewerkschaft solch bescheidene Forderungen stellt“ erklärte Seitz, Geschäftsführerin der Stiftung.

Recherchen und Berichte haben mehrmals belegt, dass die Arbeitsbedingungen bei AMAZON sich durch extrem hohen Leistungsdruck, körperlicher Belastung, unzureichenden Pausen und das Ausspionieren der Belegschaft auszeichnet. Laut eines Berichtes der UNI Global Union hat AMAZON 1,3 Millionen Beschäftigten weltweit die permanent unter Druck gesetzt und überwacht werden[1]. Standorte in Deutschland sind da keine Ausnahme. Was der Konzern mit den gesammelten Daten seiner Beschäftigten macht, ist unklar. AMAZON beutet also seine Belegschaft körperlich, seelisch aber auch datenschutzrechtlich aus.

Der Arbeitskampf der AMAZON-Beschäftigten ist international. In den AMAZON-Lagern in Kanada, Italien, Polen, England und den USA werden ebenfalls harte Auseinandersetzungen mit AMAZON geführt – teils auch erfolgreich. So sehen wir beispielsweise erste Erfolge der gewerkschaftlichen Bewegung in den USA. „Diese Kämpfe gehören zusammen,“ kommentiert Seitz. „Die Erfolge der AMAZON Beschäftigten an einem Standort, geben Kraft an die Streikenden anderorts. Jetzt schauen alle 1,3 Millionen Beschäftigten auf die Streiks in Deutschland. In diesem Sinne, wünsche ich den Kolleg*innen viel Kraft und Erfolg in ihrem Kampf.“


ethecon verlieh 2020 AMAZON und Jeff Bezos den International Dead Planet Award, um auf ihre Verantwortung für einen weltweiten Abbau von Arbeitsrechten, Verschlechterung von Arbeitsverhältnissen, Schädigungen menschlicher Gesundheit und umfassender Überwachung aufmerksam zu machen. Im Mai 2021 stand ethecon vor dem Konzernsitz in Luxemburg um seine Solidarität mit den Protestierenden in 20 Städten weltweit auszudrücken und den Druck auf AMAZON zu verschärfen. Die Stiftung begleitet die Aktivitäten von dem Großkonzern weiterhin kritisch.

[1] UNI Global Union. https://uniglobalunion.org/de/news/germany-strike-transparency/

 

[EN] Solidarity with the Strikers of AMAZON Germany!

[SP] Solidaridad con l@s huelguistas de AMAZON

Notruf NRW: ethecon erklärt sich solidarisch

ethecon hat schon zu Beginn der Pandemie die drastischen Sparmaßnahmen in der Gesundheitspolitik kritisiert und erklärt sich jetzt solidarisch mit den streikenden Mitarbeitenden der Universitätskliniken in NRW:

Notruf NRW: Entlastung für die Kliniken!

Solidarität mit den Beschäftigten der NRW-Unikliniken

Aus Anlass des zentralen Streiktages, heute am 10. Juni 2022 in Düsseldorf, erklärt sich ethecon, Stiftung Ethik & Ökonomie, solidarisch mit den Forderungen des „Notrufs NRW“, den die Beschäftigten der sechs Unikliniken in NRW gestartet haben.

Schon im März 2020, als schnell die Überlastung der Krankenhäuser durch den rigiden Sparkurs der Regierung sichtbar wurde, forderte ethecon –Stiftung Ethik & Ökonomie in ihrer Erklärung zur Corona-Pandemie:

„Nachdem Krankenhäuser und Pflege-Belegschaften jahrelang kaputtgespart wurden, wird das Chaos nun höheren Mächten in die Schuhe geschoben. Doch Pfleger und Krankenschwestern gab es auch vor der Corona-Welle zu wenige. Nun sollen sie die Suppe auslöffeln, die ihnen Jens Spahn und seine Vorgänger eingebrockt haben? Mehr als Dankbarkeit brauchen die Krankenschwestern eine angemessene Bezahlung, sichere Arbeitsbedingungen und Unterstützung für ihre Familien, die Verstaatlichung von relevanten Pharma-Bereichen, die Inbetriebnahme stillgelegter Kliniken, Neueinstellungen von Kolleg*innen bzw. den Abzug des Personals aus dem Test-Bereich in die Praxis.“

In diesem Sinne erklärt sich ethecon heute mit den Beschäftigten der sechs Universitätskliniken in NRW, die einen Tarifvertrag Entlastung fordern und sich deshalb schon mehr als 100 Tage im Streik befinden, solidarisch. Denn: das Gesundheitswesen in Deutschland ist chronisch unterfinanziert und so fehlen allein in den Krankenhäusern NRWs gut 20.000 Fachkräfte.

ethecon schließt sich daher den Forderungen von verdi im „Notruf NRW“ an: verbindliche Regeln zur Entlastung für alle Arbeitsbereiche sowie zur Sicherstellung und Verbesserung der Ausbildungsqualität.

Berlin, den 10.Juni 2022